Als einziger österreichischer Klub überstand der SCR Altach die dritte Runde der Europa League-Qualifikation. Und das auf eine beeindruckende Art und Weise. Nach dem 2:1-Heimerfolg auf dem Innsbrucker Tivoli setzten sich die Vorarlberger auch Auswärts bei Vitoria Guimaraes durch, feierten einen 4:1-Erfolg. Sturm Graz reichte ein Auswärts-Remis bei Rubin Kasan nicht zum Aufstieg.
In Guimaraes lieferten die Vorarlberger von Anpfiff an ein engagiertes Spiel gegen die Portugiesen. Bereits in der sechsten Minute wurde die Elf von Damir Canadi erstmals gefährlich, Patrick Seeger konnte sich allerdings einen Pass nicht gut mitnehmen. Danach am Guimaraes auf, versuchte den nötigen Treffer zu erzielen. In der 14. Minute lag der Ball schon im Tor, doch Lica stand zuvor im Abseits. Der Treffer wurde zurecht nicht anerkannt, in Minute 28 ließ Henrique frei die Riesenchance zur Führung aus.
Doch dann kamen die Altacher zurück ins Spiel. Bei einer Ecke von Andreas Lienhart verflog sich Vitoria-Keeper Douglas, so kam Altach-Kapitän Philipp Netzer frei am langen Eck zum Kopfball und brachte die Canadi-Elf in Führung. Der Treffer zeigte auch beim Gegner Wirkung. Die Portugiesen wirkten angezählt, so hätte Seeger in der 35. Minute mit dem zweiten Treffer beinahe alles klar gemacht, doch der Stürmer schob den Ball am langen Eck vorbei.
Zweiter Treffer nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel kamen die Portugiesen druckvoller aus der Kabine. Nach einem Alex-Freistoß kam Joao Afonso in der 48. Minute zum Abschluss, aber Altach-Keeper Andreas Lukse war auf dem Posten. Danach packten die Vorarlberger die härtere Gangart aus, stoppten das portugiesische Spiel vermehrt mit Fouls. Gerade als die Portugiesen Druck aufbauten, folgte der zweite Treffer der Altacher. Louis Ngwat Mahop tankte sich von rechts energisch in den Strafraum, sein Stanglpass sprang Pedro Correia an den Arm und dann ins Tor (60.).
Drei Minuten später folgte die endgültige Entscheidung. Wieder war es Mahop, der sich auf der rechten Seite durchtankte, über Umwege kam der Ball zu Boris Prokopic, der abzog, Vitoria-Keeper Douglas war zwar noch dran, schlug sich mit einer schlechten Abwehr den Ball selbst ins Tor. (63.). Keine vier Minuten später bäumten sich die Portugiesen noch einmal auf. Goalgetter Tomane köpfte eine Alex-Flanke zum 1:3-Anschlusstreffer in die Maschen (67.)
Der Unglücksrabe vom dritten Gegentreffer, Correia, flog in der 75. Minute nach einem Frustfoul gegen Daniel Luxbacher zurecht mit einer glatt roten Karte vom Platz. Den Schlusspunkt setzte Andreas Lienhart in der 93. Minute, der einen perfekten Querpass des eingewechselten Hannes Aigner ins leere Tor schob.
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Auf der nächsten Seite: Sturm Graz reichte 1:1 in Kasan nicht
Das "Wunder von Kasan" ist ausgeblieben. Sturm Graz kam im Rückspiel der dritten Runde im Europa League Play-off gegen Rubin Kasan nicht über ein 1:1 hinaus. In einer ausgeglichenen Partie präsentierte sich die Elf von Franco Foda zwar defensiv stark, konnte aber die nötigen zwei Treffer nicht erzielen.
Sturm-Coach Franco Foda wusste mit der Aufstellung in Kasan zu überraschen. Erstmals kam der griechische Linksverteidiger Charalambos Lykogiannis zum Einsatz. Wilson Kamawuaka kam im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, dafür blieb Simon Piesinger auf der Bank. Die Grazer spielten aus einer kompakten Offensive heraus und waren in Halbzeit eins das aktivere Team. Die erste Chance vergab Thorsten Schick in Minute 14, der mit seinem Abschluss an Rubin-Keeper Sergei Ryzhikov scheiterte.
Der russische Spitzenklub kam in der 18. Minute durch einen Volley von Gökdeniz Karadeniz zum Abschluss, doch der ehemalige türkische Teamspieler verzog ebenso wie Daniel Offenbacher, dessen Schuss in der 19. Minute nur die Außenstange streichelte. Danach agierten die Grazer spielbestimmend, wurden aber nur durch Dobras (35.) gefährlich, der das Tor verfehlte. In der letzten Minute vor der Pause hielt Keepr Michael Esser die Grazer gegen Magomed Ozdoev im Spiel.
Ein Treffer zu wenig
Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen wenig. Torgefahr erzeugten die Russen erst wieder in der 64. Minzte als Rubin-Kapitän Oleg Kuzmin mit einem Volley von der Strafraumgrenze am Sturm-Keeper Esser scheiterte. Zurück ins Spiel fanden die Grazer in der 68. Spielminute. Josip Tadic stocherte einen Eckball aus kurzer Distanz über die Linie. Danach warfen die Grazer alles nach vorne. Roman Kienast kam ins Sturmzentrum, doch die Chancen blieben lange aus.
Stattdessen fixierten die Russen im Konter die Entscheidung. Kapitän Kuzmin zog in den Strafraum und netzte frei an Esser vorbei zum 1:1 ein (85.).