Aus den Tonnen an grünen Wasserpflanzen der Alten Donau könnten bald Pommes-Schalen und Einwegteller entstehen: Ein Forschungsteam der Boku Wien entwickelt derzeit Methoden, um Wasserpflanzen in biologisch abbaubare Verpackungen zu verwandeln. Das spannende Projekt wird mit 1,15 Millionen Euro gefördert, teilte die Universität mit.
Jährlich ernten Mähboote in Wien bis zu 4.000 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau. Diese sogenannten Makrophyten wachsen unter der Wasseroberfläche - und ihre Mengen nehmen durch den Klimawandel immer weiter zu. Für die Forscher bedeutet das: reichlich Rohstoff für nachhaltige Produkte.
Schon 2021 erhielt das Team um Marco Beaumont und Armin Winter vom Institut für Chemie nachwachsender Rohstoffe den "Energy Globe Award Niederösterreich" für ihre Arbeit. Nun wird das Projekt "InnoWAP" mit Unterstützung des Infrastrukturministeriums und der Stadt Wien ausgeweitet.
Geplant ist, die Wasserpflanzen künftig zu Spezialpapieren, Textilfasern, Lebensmittelschalen und Verpackungen zu verarbeiten. "Wir wollen zeigen, dass ökologische Gewässerpflege und wirtschaftliche Nutzung Hand in Hand gehen können", so Projektleiter Beaumont.
Getestet werden die neuen Bio-Verpackungen schon bald - etwa beim Donauinselfest 2026, wo sie als Schalen für Pommes und Co. zum Einsatz kommen sollen. Fakt ist: Was heute noch Wasser-Unkraut ist, könnte morgen die Lösung für das Plastikproblem sein.