Seit 2016 fasziniert das "Trappist-1"-System Astronomen weltweit. Entdeckt von belgischen Forschern, die es nach ihrem Lieblingsgetränk, dem Trappistenbier benannten, kreisen sieben erdgroße Gesteinsplaneten um einen Zwergstern. Das System ist nur 40 Lichtjahre von der Erde entfernt. Besonders spannend: "Trappist-1e", ein Planet in der habitablen Zone, könnte flüssiges Wasser besitzen - sofern er eine Atmosphäre hat.
Tiefe Blicke ins Teleskop: Neue Daten des James-Webb-Weltraumteleskops lassen diese Hoffnung auf außerirdische Daseinsformen leben. "Wir können nicht ausschließen, dass ,Trappist-1e' eine Atmosphäre hat. Der Traum lebt weiter", sagt Néstor Espinoza vom "Space Telescope Science Institute".
Trappistenbier, der Namensgeber des Planetensystems, ist ein ganz besonderes Bier – es wurde ursprünglich nur von Trappistenmönchen gebraut. Die Biere sind meist stark, vollmundig und obergärig. Ursprünglich gab es diese Biere fast ausschließlich in Belgien, heute werden sie auch in Österreich, den Niederlanden, Italien, England und den USA gebraut.
Die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen schließen eine wasserstoffreiche Atmosphäre aus, wie sie Gasplaneten haben. Auch eine dichte Kohlendioxid-Hülle à la Venus gilt als unwahrscheinlich. Stattdessen halten Forscher eine stickstoffreiche Atmosphäre - ähnlich wie auf der Erde - für möglich.
Der Exoplanet "Trappist-1e" ist etwa so groß wie die Erde, braucht aber nur sechs Tage für eine komplette Umrundung seines Sterns.
Sollte das Webb-Teleskop den Nachweis einer Atmosphäre liefern, wäre das bahnbrechend. "Es würde zeigen, dass auch Planeten um rote Zwerge lebensfreundlich sein können", so Espinoza. Da diese Sterne die Mehrheit im Universum ausmachen, würde sich die Chance auf Leben in fremden Welten vervielfachen.
Noch ist das Rätsel ungelöst - "Trappist-1e" könnte eine Wasserwelt sein oder ein nackter, trockener Felsplanet. Doch die nächsten Beobachtungen könnten die entscheidende Antwort bringen. Fakt ist: Aus Science-Fiction wird möglicherweise Realität. Noch heuer könnten Forscher erstmals eine erdähnliche Atmosphäre auf einem fremden Planeten nachweisen.