Jeder 5. Infizierte stirbt

Warme Meere – fleischfressende Bakterien wüten in USA

Nach Florida meldet auch Louisiana mehrere Tote durch Vibrio-Bakterien. Die globale Klimakrise verschärft das Risiko in Küstengewässern.
Bernd Watzka
23.09.2025, 06:11
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Gefährliche Entwicklung im Süden der USA: Im Bundesstaat Louisiana sind heuer bereits fünf Menschen an einer Infektion mit dem fleischfressenden Bakterium "Vibrio vulnificus" gestorben. Laut Gesundheitsministerium liegt die Zahl der Todesfälle damit deutlich über dem Durchschnitt.

Menschen mit offenen Wunden

Insgesamt wurden landesweit bereits mindestens 26 Todesfälle durch die Infektion registriert. Betroffen sind fast immer Menschen mit offenen Wunden, die mit Meerwasser in Kontakt kamen. Rund 92 Prozent der Patienten litten zudem an Vorerkrankungen.

Warme Meere begünstigen Bakterien

Normalerweise gibt es in Louisiana pro Jahr etwa zehn Vibrio-Fälle und 1 Todesfall. Doch steigende Meerestemperaturen lassen die Bakterien immer häufiger auftreten. Vibrio gedeiht in warmem Wasser und vermehrt sich besonders zwischen Mai und Oktober.

Das Risiko ist extrem hoch: Rund jeder fünfte Infizierte stirbt, oft schon innerhalb von zwei Tagen nach den ersten Symptomen. Wer überlebt, muss nicht selten eine Amputation über sich ergehen lassen oder wochenlang intensivmedizinisch betreut werden.

Magen-Beschwerden als Symptome

Infektionen entstehen nicht nur durch Meerwasser-Kontakt, sondern auch durch den Verzehr von rohen oder unzureichend gegarten Meeresfrüchten. Symptome reichen von Magen-Darm-Beschwerden über Fieber bis zu schweren Wundinfektionen mit Blasenbildung und Blutvergiftung.

Fälle im Süden der USA

In den USA werden jedes Jahr etwa 150 bis 200 Vibrio-Fälle gemeldet, die Hälfte davon im Süden: in Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida. Besonders betroffen sind Louisiana und Florida - dort gab es zuletzt die meisten Infektionen und Todesfälle.

Fakt ist: Forscher warnen eindringlich vor neuen Ansteckungen. Mit einer weiteren, menschengemachten Erwärmung der Meere könnten Vibrio-Infektionen bald auch in Regionen auftreten, die bisher als sicher galten.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 24.09.2025, 16:35, 23.09.2025, 06:11
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