Auf der Leinwand jagte er Nazis und suchte nach dem heiligen Gral, jetzt kämpft er für die Zukunft der Erde: Harrison Ford sprach am Montag bei der "New York Climate Week" über den Klimawandel - und sparte dabei nicht mit Selbstkritik.
Auch Stars wie US-Popsängerin Billie Eilish (23 Jahre, 9 Grammys, 2 Oscars), die streitbare Schauspiellegende Jane Fonda (87) und Designerin Stella McCartney (53) traten bei der renommierten Klimawoche mit Appellen für mehr Klimaschutz auf.
"Unsere Generation hat jede rote Linie überschritten und den Jungen ein Desaster hinterlassen", so der 82-jährige Hollywood-Star ("Indiana Jones", "Star Wars"). Der Klimawandel sei kein rein wissenschaftliches oder wirtschaftliches Problem, sondern auch ein moralisches: "Alles, was mit dem Klima zu tun hat, hat auch mit sozialer Gerechtigkeit zu tun."
Ford warnte: "Uns geht die Story aus. Wir stehen vor einer Wand. Es ist Zeit, anders und mit einer neuen Story dagegen anzukämpfen." Hoffnung macht ihm die junge Generation: "Sie ist die größte verbliebene Wählerschaft, die Politik verändern kann."
Besonders hob er die Rolle indigener Gemeinschaften hervor, die als "wahre Verwalter" der Natur unter Druck stünden. Symbolische Entwicklung helfe nicht - echte Resilienz entstehe nur durch Schutz der Natur und Unterstützung ihrer Hüter.
Auch die Wirtschaft sei, so Ford, gefordert: Unternehmen könnten mit Innovation und erneuerbarer Energie sowohl Gewinne erzielen als auch Emissionen reduzieren. Apple sei dafür ein gutes Beispiel. Firmen, die nur am Status quo verdienten, gefährdeten langfristig ihr eigenes Überleben.
Doch Ford blickte über die Umwelt hinaus: Er kritisierte den Verlust des politischen Mittelwegs, die Dominanz von Algorithmen und den Zerfall sozialer Bindungen. "Das bürgerliche Leben ist zu Lärm statt Musik geworden", so der Schauspieler.
Zum Schluss gab er sich kämpferisch: "Unsere Zukunft ist nicht im Weltraum, sie ist genau hier." Es brauche eine neue Geschichte, die junge Menschen zu ihrer eigenen machen können.