Der Sprint in Austin endete für McLaren mit einem Debakel: Schon in der ersten Kurve war für beide Piloten Schluss. Auf den ersten Metern, die auf dem Circuit of the Americas steil bergauf führen, verteidigte Max Verstappen souverän seine Pole Position. Dahinter kam es jedoch zu einer verhängnisvollen Kettenreaktion: Oscar Piastri wollte innen an Teamkollege Lando Norris vorbeiziehen – doch dort war bereits Nico Hülkenberg (Sauber), der wiederum kaum Platz hatte, weil Fernando Alonso (Aston Martin) ganz innen in die enge Kurve stach.
Hülkenberg touchierte Piastri, dessen McLaren wiederum das Auto von Norris traf. Beide Papaya-Boliden waren danach so stark beschädigt, dass sie den Sprint frühzeitig aufgeben mussten. Hülkenberg konnte nach einem Dreher weiterfahren, Alonso musste ebenfalls aufgeben.
McLaren-Boss Zak Brown zeigte sich nach dem Dreifach-Crash frustriert: "Das war schrecklich. Keiner unserer Fahrer hatte Schuld. Da war amateurhaftes Fahren im Spiel." Auch Teamchef Andrea Stella kritisierte mangelnde Vorsicht der Konkurrenz: "Es ist überraschend, dass einige Fahrer mit viel Erfahrung nicht vorsichtiger agieren."
Die Rennkommissare stuften die Szene nach Sichtung der TV-Bilder als Rennunfall ein – es gab keine Strafen. Hülkenberg wies die Vorwürfe der Papayas ebenso zurück: "Ich war im Sandwich, konnte nichts machen." Alonso erklärte, es sei "einfach eine unglücklichen Situation" gewesen. Auch Red-Bull-Berater Helmut Marko sprach anschließend von einem "Rennunfall".
Sky-Experte Timo Glock meinte nach Rennende, Alonso habe den Crash eingeleitet: "Er attackiert innen, dadurch hat Hülkenberg keinen Platz mehr."
Neben dem bitteren Doppelausfall sorgt der Zwischenfall auch für zunehmende Nervosität bei McLaren. Durch den Sprintsieg von Max Verstappen schrumpfte der Vorsprung in der Fahrerwertung weiter. Oscar Piastri liegt zwar noch 55 Punkte vor Max Verstappen, Teamkollege Lando Norris hingegen nur 33 Zähler. Mit jedem Rennen wird der Niederländer gefährlicher – die WM-Spitze könnte bald wackeln. Das Rennen startet Sonntag um 21 Uhr.
