Wien

"Anatolien? Wiener haben keine Chance auf Grillplatz"

Ist hiermit der Tiefpunkt im Wien-Wahlkampf erreicht? Die FPÖ filmt Zuwanderer auf der Donauinsel beim Grillen und fragt: "Anatolien oder Wien?"

Heute Redaktion
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Auch, wenn eine brandaktuelle "Heute"-Umfrage (Unique Research, 1.600 Befragte, Schwankungsbreite ± 2,4 Prozent) ergab, dass Zuwanderung und Integration bei der anstehenden Wien-Wahl nur noch das fünftwichtigste Thema für die Wiener ist, überbieten sich ÖVP und FPÖ mittlerweile in der Challenge, wer die rechteren Ansagen zustande bringt. Gernot Blümel, der mit sinkenden Beliebtheitswerten zu kämpfen hat, legte gestern mit seiner Forderung ("Ohne Deutsch keine Gemeindewohnung") vor. Die FPÖ ließ sich nicht lange bitten und konterte mit einem diskussionswürdigen Video des nichtsamtsführenden Stadtrats Maximilian Krauss.

Orient-Musik, Ösi-O-Meter

Krauss ist kein unbeschriebenes Blatt; er hieß Ex-Stadtchef Michael Häupl einst einen "Türken-Bürgermeister". Nun bringen ihn die Grillplätze auf der Wiener Donauinsel zum Glühen: "Diese werden hauptsächlich von Migranten belegt und der echte Wiener hat kaum noch eine Möglichkeit, einen Grillplatz zu bekommen", donnert er in einem Facebook-Video, das seit Sonntag knapp 30.000 Aufrufe erzielt hat. Krauss fuhr dafür die Insel ab (Screenshots in der Bilderstrecke) und filmte migrantisch aussehnde Menschen und Familien, teilweise mit Kopftuch. Unterlegt ist der Clip mit orientalischer Musik, am Ende wird ein Ösi-O-Meter eingeblendet das auf 0 steht.

Maximilian Krauss: "Die Wienerinnen und Wiener müssen wieder zu Herren in der eigenen Stadt werden."
Maximilian Krauss und Dominik Nepp setzen im Wahlkampf auf Migrationsthemen.<br>
Maximilian Krauss und Dominik Nepp setzen im Wahlkampf auf Migrationsthemen.
Denise Auer

Dann lässt sich auch Krauss nocheinmal einblenden und behauptet: "So schaut das Wochenende auf Wiens Grillplätzen aus. Das ist das Ergebnis, wenn rot-grüne Zuwanderungspolitik fehlschlägt." Die FP-Forderung folgt sofort: "Wir wollen, dass die Wienerinnen und Wiener wieder zu Herren in der eigenen Stadt werden."

So steht das Match um Wien: