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Angst vor Hooligans in Polen wächst

Heute Redaktion
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Die Angst vor Hooligan-Ausschreitungen bei der Fußball-Europameisterschaft hat durch gleich zwei Vorfälle in Krakau neue Nahrung bekommen. Zunächst störten Besucher das Training der niederländischen Mannschaft auf dem Gelände des Vereins "Wisla Krakau", in der Nacht kam es dann in einem Stadtviertel zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen mutmaßlich verfeindeten Hooligan-Gruppierungen.

Die Angst vor Hooligan-Ausschreitungen bei der Fußball-Europameisterschaft hat durch gleich zwei Vorfälle in Krakau neue Nahrung bekommen. Zunächst störten Besucher das Training der niederländischen Mannschaft auf dem Gelände des Vereins "Wisla Krakau", in der Nacht kam es dann in einem Stadtviertel zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen mutmaßlich verfeindeten Hooligan-Gruppierungen.

"Wenn das während eines Spiels passiert, gehe ich zum Schiedsrichter und sage ihm, dass wir das Feld verlassen", erklärte der Kapitän der Niederländer, Mark van Bommel, gegenüber Journalisten. Die dunkelhäutigen Spieler des Teams waren von den Rängen durch rassistisch motivierte Geräusche beleidigt worden.

Gleichzeitig beschimpften Zuschauer, die sich als Fans des Vereins "Wisla Krakau" ausgaben, auf Transparenten die Europameisterschaft als solche ("Fuck Euro").

Aufregung um BBC-Beitrag

Polnische Politiker und Sportmanager hatten in den vergangenen Wochen heftig gegen einen Fernsehbeitrag der britischen BBC protestiert, der vielen polnischen Fußballfans Rassismus und Ausländerfeindlichkeit zuschrieb. Der Fernsehsender warnte farbige Fußballanhänger vor einem Besuch in Polen.

Bluttat in der Nacht

In der Nacht zum Freitag überfielen drei mit Buschmessern bewaffnete Männer, die Medien der Hooligan-Szene um den Verein Cracovia Krakau zurechnen, einen 22-Jährigen und verletzten ihn schwer durch Stiche in den Rücken und die Beine. Das Opfer gehörte laut Berichten zu den Hooligans, die sich als mit dem Verein Wisla Krakau verbunden bezeichnen.

Hooligan-Hochburg Krakau

Vor allem in Krakau, wo neben den Niederlanden auch die Mannschaften von Italien und England Quartier bezogen haben, kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Fußballanhängern. Im Jänner 2011 wurde einer der Anführer der Cracovia-Hooligans von einer Gruppe von Angreifern getötet. Vor wenigen Wochen begann der Prozess gegen elf in der Sache Angeklagter.

APA/red.