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Angst vor Reifenplatzern beim Japan-GP

Heute Redaktion
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Am Freitag starten die Trainings für den Grand Prix von Japan. Großes Thema sind wie so oft in dieser Saison die Reifen. Kommt es wieder zu einem "Platzer-Festival" wie in Silverstone?

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In Suzuka laufen derzeit die letzten Vorbereitungen für das Rennwochenende, . Wie üblich ist in der Königsklasse alles bis ins kleinste Detail geplant - doch es gibt einen wesentlichen Unsicherheitsfaktor: Die Reifen. "In Suzuka rechnen wir mit dem höchsten Abrieb und Verschleiß der gesamten Saison, denn der Asphalt ist relativ rau und es wirken große Kräfte auf die Reifen ein", so Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery.

Williams-Ingenieur rechnet mit Problemen

Neben der Asphaltbeschaffenheit sind die hohen Kurvengeschwindigkeiten problematisch. "Die durchschnittlichen Kurvengeschwindigkeiten sind nach Silverstone die zweihöchsten der Saison. Dadurch wirkt sehr viel Energie auf die Reifen ein, was im Zusammenhang mit der rauen Streckenoberfläche zu Problemen führen kann", glaubt Xevi Pujolar, Chef-Renningenieur bei Williams.

Bestens in Erinnerung ist noch die Reifenplatzer-Orgie am Hochgeschwindigkeitskurs von Silverstone. Während des Rennens platzten gleich an vier Wagen die Pneus, was teilweise zu gefährlichen Situationen führte. Pirelli reagierte zwar und baut seither einen Stahl- statt einem Kevlargürtel in die Reifen ein. Außerdem müssen die Teams Vorgaben bei Reifendruck und Radsturz einhalten. Doch erst beim vergangenen löste sich beim McLaren von Sergio Perez bei voller Fahrt der Pirelli-Gummi in seine Einzelteile auf.

Kritik von Alonso

Laut dem italienischen Reifenhersteller ein Fehler des Mexikaners - ein "Bremsplatter" (entsteht beim Blockieren eines Rades) soll der Grund gewesen sein. Für viele Experten nur eine Ausrede - früher hielten die Pneus soetwas aus. Das sieht auch Fernando Alonso so: "Es darf nicht sein, dass ein 20 Runden alter Reifen explodiert, nur weil man sich verbremst." Der Ferrari-Pilot kritisierte auch die Haltbarkeit: "Sie bieten nicht länger als fünf Kilometer Grip."

Gleiche Reifen wie in Silverstone

Pirelli will möglichen Problemen vorbeugen und brachte die beiden härtesten Reifenmischungen (medium und hart) nach Suzuka. Die gleichen wurden übrigens auch in Silverstone benutzt. Im Training wird sich zeigen, ob die Reifen die Belastungen aushalten, sonst droht im Rennen eine Boxenstopp-Orgie. Schon im Vorfeld wird mit drei Stopps gerechnet.

MM