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Anna Fenninger peilt den RTL-Rekord an

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Mario Kneisl

Einen Monat nach ihrem Sieg beim Auftakt in Sölden kann Anna Fenninger in Nordamerika als erste Österreicherin mit sechs Riesentorlauf-Weltcupsiegen in Folge Ski-Geschichte schreiben. Doch für das Rennen in Aspen am Samstag (ab 17.45 Uhr im Live-Ticker) hat die Salzburgerin viele Konkurrentinnen, neuerdings auch einige aus dem eigenen Team sowie US-Jungstar Mikaela Shiffrin.

Einen Monat nach ihrem Sieg beim Auftakt in Sölden kann Anna Fenninger in Nordamerika als erste Österreicherin mit sechs Riesentorlauf-Weltcupsiegen in Folge Ski-Geschichte schreiben. Doch für das Rennen in Aspen am Samstag () hat die Salzburgerin viele Konkurrentinnen, neuerdings auch einige aus dem eigenen Team sowie US-Jungstar Mikaela Shiffrin.

Die 19-jährige Slalom-Weltmeisterin und Olympiasiegerin Shiffrin geht vier Wochen nach dem Ex-Aequo-Erfolg in Sölden mit Fenninger auf dem steilen Rennhang in Aspen mit Heimvorteil an den Start. Doch Fenninger ist nach ihrer sensationellen Vorjahres-Saison mit Olympiagold im Super-G, Silber im Riesentorlauf sowie dem Weltcup-Gesamtsieg und der Kristallkugel im RTL in einer neuen Liga angekommen. Seit ihrem Heimerfolg Ende Dezember 2013 in Lienz ist die 25-Jährige auf Weltcup-Ebene in der alpinen Kern-Disziplin ungeschlagen.

Mit fünf Siegen in Folge liegt Fenninger u.a. gleichauf mit Ski-Legende Annemarie Moser Pröll und kann sich am Samstag zur ersten Österreicherin mit sechs RTL-Triumphen in Serie machen. Doch Fenninger steht dem Aspen-Rennen ("Hier ist Feingefühl gefragt") und einem möglichen Österreich-Rekord gelassen gegenüber. "Das war nie mein Ziel. Es ist einfach passiert, weil ich jedes Rennen voll da war. Das ist auch mein Ziel für Samstag", hat sich Österreichs Sportlerin des Jahres vorgenommen. Falls es nicht klappt? "Mache mir keine Gedanken, weil ich auch auf das, was ich bisher geschafft habe, stolz bin", empfindet Fenninger keinen Druck des Siegenmüssens.

Fenningers Form hält an

Die Vorzeichen stehen aber gut, denn Fenninger hat auch in den eineinhalb Wochen Training in den USA stets überzeugt. "Es hat sich nichts verändert", machte sie verschmitzt lächelnd klar, dass sie weiter in RTL-Hochform ist, obwohl sie sich auch bereits für die Speed-Woche in Lake Louise vorbereitet hat. Ein Mal stahl ihr zwar Michaela Kirchgasser die Bestzeit, "aber Anna hat sofort reagiert", erinnerte sich Kirchgasser.

Fenninger gefällt, dass sie im Training voll gefordert wird. "Unser Team ist derzeit extrem stark", verwies sie auf Kathrin Zettel, Eva Maria Brem aber auch Kirchgasser, obwohl letztere wegen anhaltender Rückenprobleme öfter pausieren musste.

Zuversicht beim ÖSV

Auch ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum ist deshalb für den Aspen-Riesenslalom zuversichtlich. "Bei uns sind einige sehr gut in Form und gut für Plätze ganz vorne", erinnerte der Coach daran, dass in Sölden nur Shiffrin ein Triple von Fenninger vor Brem und Zettel verhindert hat. Kriechbaum warnte aber auch: "Shiffrins erster Riesentorlauf-Sieg war sicher keine Eintagsfliege. Es wird auch in Aspen wieder sehr knapp und es kommen noch Italienerinnen, Französinnen, Lara Gut, Tina Maze und eventuell Tina Weirather hinzu."

Zettel hat mit Platz drei im Levi-Slalom nachgelegt und ist zuletzt vor zwei Jahren im Aspen-RTL nur von Maze bezwungen worden, ehe sie am Sonntag den Slalom gewann. "Alleine die Erinnerung daran beflügelt", freute sich die Niederösterreicherin auf das Wochenende auf ihrem Lieblingshang. 

Brem heißes Eisen im Feuer

Brem fährt derzeit stärker als vor ihrem 2010 erlittenen Beinbruch. Wendepunkt war ausgerechnet vergangenen Februar die Ausbootung von Olympia in Sotschi gewesen. In der Pause wurde aus Rücktrittsgedanken frischer Mut. Seitdem fährt die 26-jährige Tirolerin wie aufgedreht. In vier Riesenslaloms hat sie drei Podestplätze geholt und war nie schlechter als Vierte. "Ich habe jahrelang den Fehler gemacht, etwas erzwingen zu wollen. Wenn ich aus dieser Situation rund um Sotschi nichts gelernt habe, ist mir eh nicht mehr zu helfen", erklärte Brem. "Jetzt vertraue ich zu hundert Prozent auf mein eigenes Gefühl."

Nach den Plätzen 3, 4, 2 und 3 scheint die Münsterin sogar fällig für einen Sieg zu sein. In solchen Kategorien denkt Brem aber nicht. "Ich genieße einfach die augenblickliche Situation und das Wissen, dass ich in der Lage bin Rennen zu gewinnen, wenn alles passt. Wenn ich weiter so fahre, wird das irgendwann auch passieren."