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Anrainer wollen Formel 1 nicht in Spielberg haben

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Ein kleines gallisches Dorf rund um Anrainer-Ombudsmann Karl Arbesser will sich querlegen und es Red Bull so schwer wie möglich machen, die Formel 1 nach Österreich zu holen. Scheitert das Millionenereignis wieder einmal an einzelnen Querulanten?

zu holen. Scheitert das Millionenereignis wieder einmal an einzelnen Querulanten?

Als 2003 die Formel 1 zum letzten Mal in Spielberg zu Gast war, fasste Dietrich Mateschitz den Plan, die Rennstrecke zu modernisieren. Ein 700-Millionen-Euro-Projekt, das hunderte Arbeitsplätze gebracht hätte und international seinesgleichen gesucht hätte, wollte der Red-Bull-Boss in seiner Heimat errichten. Doch ungeschickte Politiker und ein besessener Motorsportgegner namens Karl Arbesser brachte es zu Fall.

2011 wurde die Strecke in abgespeckter Form wieder eröffnet. Seither dürfen Rennveranstaltungen nur unter strengsten Auflagen stattfinden. Demnach sind pro Veranstaltungstag maximal 40.000 Zuschauer erlaubt und das auch nur an zehn Tagen pro Jahr. Schon allein deshalb wisse er nicht, wie der Grand Prix mit dem aktuellen Bescheid für den Red Bull Ring "funktionieren" soll.

Erst vor kurzem hat das Land Steiermark "ein höchstgerichtliches Verfahren im Zusammenhang mit dem Ring verloren", so Arbesser. Beim Grund für das Verfahren wird deutlich, welchen Kleinkrieg der Obmann veranstaltet, um dem Weltkonzern und dem Land eines auszuwischen.

Arbesser gibt nicht auf

"Red Bull hat einen Erdwall errichtet, wo eigentlich ein Gebäude mit Tribünen gebaut werden sollte. Das Land hat das erst im Nachhinein genehmigt, ohne uns Anrainer beizuziehen. Das war ein Fehler. Ich weiß nicht, ob sie 2014 überhaupt eine Betriebsgenehmigung haben werden", berichtet Arbesser stolz über seinen Kampf gegen Erde und für Stahl.

Außerdem sei der Lärm problematisch: Bei der DTM beispielsweise waren an bestimmten Immissionspunkten Pegelspitzen von etwa 84 Dezibel erlaubt. Der Ombudsmann will 92 Dezibel gemessen haben. Inwieweit die Lärmkulisse bei der Formel 1 mit den Beschränkungen kompatibel sei, könne er sich nicht vorstellen: "Die Auflagen werden sicher nicht einfach zu erfüllen."

Politik ist optimistischer

Harald Schnedl, Leiter des Anlagenreferats der Bezirkshauptmannschaft Murtal, erklärte, dass erst das genaue Betriebskonzept für die Formel 1 in Spielberg von Red Bull vorgelegt werden müsse. Danach erwarte er sich Änderungsanträge, vor allem was die Besucherzahl betrifft.

Denkbar sei die Errichtung des bereits genehmigten Gebäudes anstelle des Erdwalls, mobile Tribünen oder Stehplätze, um zusätzliche Zuschauer unterzubringen. Je nachdem wo die Plätze entstehen sollen, sei die Bezirkshauptmannschaft oder die UVP-Behörde des Landes Steiermark für die Prüfung zuständig.

Ein komplettes UVP-Verfahren unter Einbeziehung der Anrainer sei laut Schnedl in der kurzen Zeit nicht machbar, weshalb wohl eher ein Konzept mit Änderungen zu erwarten sei. Gespräche mit den Verantwortlichen des Rings seien in den kommenden Tagen geplant.

Bezüglich des Lärms war der Referatsleiter positiver eingestellt als Arbesser: "In jedem Fall muss Red Bull auch ein schall-, emissions-und verkehrstechnisches Konzept vorlegen." Danach erwarte sich Schnedl das entsprechende Änderungsgesuch.