Oberösterreich

Brand von Asylquartier – Anti-Terror-Einheit ermittelt

Unbekannte Täter zündeten eine umstrittene Asylunterkunft in Linz an. Die Ermittlungen laufen noch, die Polizei geht weiterhin von Brandstiftung aus.

Johannes Rausch
In der Linzer Lunzerstraße befand sich das geplante Asylquartier. Die Polizei geht von einer Brandstiftung aus.
In der Linzer Lunzerstraße befand sich das geplante Asylquartier. Die Polizei geht von einer Brandstiftung aus.
Mike Wolf

Es war eine schockierende Tat. Als die Einsatzkräfte am Samstag kurz vor 18 Uhr in der Linzer Lunzerstraße eintrafen, standen mehrere Holz-Teile in Brand. Mit diesen sollte das Fertigteilhaus errichtet werden, die als Asylquartier dienen sollte.

Durch ihr rasches Handeln konnten die 23 Feuerwehrleute eine Ausbreitung der Flammen verhindern. Nach rund eineinhalb Stunden war der Einsatz vorbei.

Seit Tagen gehen aufgrund der vom Samariterbund betriebenen Unterkunft die Wogen hoch: "Eine Sauerei, wir wurden nicht einmal gefragt", sagte vor kurzem eine erboste Anrainerin zu "Heute"

"Die Ermittlungen laufen noch, es gibt aktuell keine näheren Erkenntnisse", erklärt eine Polizei-Sprecherin gegenüber "Heute". Auch die Frage, ob tatsächlich an zwei Stellen Feuer gelegt worden ist, kann nicht bestätigt werden. Man gehe aber nach wie vor von Brandstiftung aus. Die Polizei ersucht weiterhin um Hinweise.

Terror-Ermittler untersuchen Fall

Mittlerweile untersucht den Fall das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung gemeinsam mit dem Landeskriminalamt. Der Bau könnte sich durch den Brand etwas verzögern, so der zuständige Samariterbund.

Polizei ersucht um Hinweise
Die Ermittlungen der Polizei haben neue Details zu dem Anschlag zutage gefördert: Die unbekannten Täter steckten zumindest an zwei Stellen am Boden Holz-Teile in Brand.
Das Landeskriminalamt Oberösterreich wurde eingeschaltet.
Die Exekutive ersucht jetzt um Hinweise aus der Bevölkerung. Diese werden von jeder Polizei-Dienststelle entgegengenommen und vom LKA unter Tel. 059133 403333.

Reaktionen von Politik

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) verurteilte diesen Vorfall scharf: "Ich spreche mich deutlich gegen jegliche Radikalisierung und Gewalt in unserer Stadt aus", betont das Stadtoberhaupt. 

"Gewalt, Hass und derartig radikale Maßnahmen sind niemals die richtige Lösung in der kontroversen Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen", erklärt auch Asyl-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Derartige Aktionen seien auf das Schärfste zu verurteilen und hätten in Oberösterreich keinen Platz.

"War es eine Brandattacke, muss sie umfassend aufgeklärt werden", fordert die Landtagsabgeordnete Ines Vukajlović von den Grünen rasche Maßnahmen. "Die Politik muss sich mit absoluter Entschlossenheit und Geschlossenheit einer solchen Straftat und Haltung entgegenstellen. Das nicht zu verurteilen, heißt die Tat zu bagatellisieren und das Tor für noch gravierendere Taten zu öffnen", so die Politikerin.

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    Ein Bild der Baustelle vor der Brand-Attacke
    Ein Bild der Baustelle vor der Brand-Attacke
    Mike Wolf

    Laut Vukajlović ist dieser Brandanschlag eine Botschaft an die Flüchtlinge: "Sie lautetet nicht nur, wir wollen euch hier nicht. Sie lautet auch, ihr seid hier nicht sicher."

    "Die Politik muss die Sorgen der Bürger in jedem einzelnen Fall ernst nehmen", sagt der Linzer FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml. "Weitere Asylquartiere in der Landeshauptstadt würden vor allem die bereits bestehenden Probleme weiter verschärfen."

    Laut Raml sei die örtliche Bevölkerung über Nacht von der Errichtung des Quartiers in ihrem Wohnviertel "überrascht" worden. Die FPÖ werde dieses Thema in der kommenden Gemeinderatssitzung auf die Tagesordnung bringen.

    Familienvater (43) erschossen

    Noch immer herrscht Schock in Grünburg (Bez. Kirchdorf). In der Nacht auf Sonntag wurde ein 43-Jähriger von seinem Ex-Schwager (37) erschossen.

    Den gesamten Sonntagvormittag wurde der Schütze befragt, das Motiv des unbescholtenen Mannes aus Niederösterreich macht sprachlos: "Er wollte nicht, dass die Kinder so werden wie ihr Vater. Er hielt ihn für einen Narzissten", so Andreas Pechatschek von der Staatsanwaltschaft Steyr zu "Heute".

    Der Verdächtige ist geständig und befindet sich in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com