Borussia Dortmund hat das Pokal-Derby bei Rot-Weiss Essen zwar knapp mit 1:0 gewonnen – doch nach Schlusspfiff sprach kaum noch jemand über den Sieg. Im Mittelpunkt stand vielmehr die Horror-Szene in der Nachspielzeit, als Marcel Sabitzers Teamkollege Yan Couto böse gefoult wurde.
"Ich muss ganz ehrlich sagen: So geht man nicht hin", polterte BVB-Trainer Niko Kovac am ARD-Mikrofon. "Ich will ihm keine Absicht unterstellen, aber das ist grob fahrlässig. Eigentlich ist das ein Anschlag."
Der kurz zuvor eingewechselte Kelsey Owusu hatte den Brasilianer mit gestrecktem Bein am Knie erwischt. Couto musste mit der Trage vom Feld gebracht werden, erste Untersuchungen stehen noch aus. Kovac: "Er hat starke Schmerzen. Ich hoffe, es ist nicht allzu viel passiert."
ÖFB-Star Sabitzer tröstete seinen Mitspieler, als dieser sichtlich unter starken Schmerzen auf der Trage vom Platz getragen wurde.
Auch Sportdirektor Sebastian Kehl sprach von einer "klaren Roten Karte". Schiedsrichter Frank Willenborg beließ es jedoch bei einer Ermahnung. Essens Trainer Uwe Koschinat bezeichnete das Einsteigen seines Spielers als "unverzeihlich" – und verurteilte zusätzlich rassistische Kommentare in den Sozialen Medien gegen Owusu.
Das Tor des Abends erzielte Serhou Guirassy in der 79. Minute. Für Sabitzer und Co. war das Weiterkommen dennoch teuer erkauft: Der österreichische Nationalspieler musste mitansehen, wie sein Nebenmann Couto womöglich länger ausfällt – und Dortmunds Abwehrsorgen dadurch noch größer werden.
