Politik

Anschober-Ansage: So reißen wir das Ruder noch herum

Gesundheitsminister Rudi Anschober warnt vor einem "alarmierenden Anstieg der Infektionszahlen". Doch wir alle "können das Ruder herumreißen".

Rene Findenig
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Gesundheitsminister Rudi Anschober warnt ungewohnt scharf vor einer Ausbreitung des Coronavirus.
Gesundheitsminister Rudi Anschober warnt ungewohnt scharf vor einer Ausbreitung des Coronavirus.
Florian Schroetter / EXPA / picturedesk.com

Ungewohnt dramatisch und deutlich warnt Gesundheitsminister Rudi Anschober vor den immer weiter steigenden Corona-zahlen in Österreich. Doch das soll erst die Spitze des Eisbergs sein: "Die aktuell vorliegenden Prognosedaten zeigen eine drohende starke Steigerung der Infektionen. Die riskanteren, weil ansteckungsstärkeren Mutations-Varianten sind auch bei uns in Österreich und drücken die Infektionszahlen nach oben", so Anschober.

Die Erkrankungen könnten zum Teil durch die "gut funktionierenden Testungen" abgefangen werden, "die Auslastungen in den Spitälern müssen uns aber zu denken geben". Anschober appelliert deswegen: "Nur gemeinsam können wir diesen Infektions-Anstieg stoppen und das medizinische Personal entlasten. Die Situation erinnert an jene vom vergangenen Oktober, der ein richtiger Krisenherbst gefolgt ist. Wir müssen alles in unseren Kräften Liegende tun, damit wir eine Stabilisierung der Situation erreichen."

"Wir können das Ruder herumreißen

Die wärmeren Frühlingstemperaturen und die vermehrten Möglichkeiten zu Aufenthalten im Freien würden dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu verringern – das seien bessere Voraussetzungen als im Herbst, so der Gesundheitsminister. "Aber wir können steigende Infektionszahlen nur gemeinsam verhindern", so Anschober, und nennt dabei zusätzliche Schutzmaßnahmen durch eine Gesetzesnovelle, rasches Impfen und "ein verantwortungsbewusstes Verhalten von uns allen".

Die Anschober-Ansage: "Wir können das Ruder herumreißen. 50% stellen die Maßnahmen dar, aber 50% liegt an uns allen. Bleiben Sie auf der sicheren Seite und schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen." Was bei der Gesetzesnovelle kommen soll: Zwingende Corona-Tests für Berufe mit Kundenkontakt wie Beamte und Lehrer, eine komplette Abriegelung von Orten mit hohen Infektionszahlen und leichtere Kontrollen bei Veranstaltungen mit höheren Strafen.

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    Fast 600 <a href="https://www.heute.at/s/coronavirus-zahlen-oesterreich-ueberblick-bundeslaender-26-februar-100129986">Neuinfektionen</a> zählte die <a href="https://www.heute.at/s/461-corona-neuinfektionen-und-sieben-tote-in-wien-100130014">Bundeshauptstadt</a> am Donnerstag, fast 500 am Freitag. Vor einer Woche waren es mit rund 400 und rund 360 an den Vergleichstagen noch etwa ein Drittel weniger.
    Fast 600 Neuinfektionen zählte die Bundeshauptstadt am Donnerstag, fast 500 am Freitag. Vor einer Woche waren es mit rund 400 und rund 360 an den Vergleichstagen noch etwa ein Drittel weniger.
    Tobias Steinmaurer / picturedesk.com