Mit einem Umsatz von über 75 Milliarden Euro im Jahr 2024 gehört Edeka zu den umsatzstärksten Lebensmittelhändlern Europas. Der Bau einer neuen Filiale in der Gemeinde Annaberg-Buchholz (Bundesland Sachsen) musste nun jedoch außerplanmäßig gestoppt werden. Der Grund: Auf der Baustelle stießen die Arbeiter auf einen geheimnisvollen Schacht.
Wäre die Lage des Lochs, bei dem es sich mutmaßlich um einen historischen Bergbaustollen handelt, bekannt gewesen, hätte Edeka wohl einen anderen Standort gewählt. Doch der Stollen war nirgends eingezeichnet gewesen, wodurch sich die Bauarbeiten jetzt wohl mehrere Monate verzögern, wie die "Bild" berichtet.
"Wir möchten die Öffentlichkeit hiermit in Kenntnis setzen, dass bei den Geländeregulierungen ein historischer, bislang nicht dokumentierter Bergbaustollen freigelegt wurde", berichtet Kenneth Luckwaldt, Abteilungsleiter der Technischen Projektleitung Edeka Nordbayern, Sachsen und Thüringen. Demnach werden die Prüfung von Lage und Verlauf des Stollens sowie notwendige Füll- und Sicherungsarbeiten zwei bis drei Monate beanspruchen.
Gemäß Experten, welche bereits erste Analysen zur Ausdehnung und zum Zustand des Schachts durchgeführt haben, handelt es sich beim Loch um eine "altbergbauliche Strecke, die zwar größtenteils mit Massen verfüllt vorgefunden" worden sei. Es sei dennoch möglich, dass im weiteren Verlauf Hohlräume auftreten.
Zur Sicherheit verfügte die Stadt bereits Maßnahmen: So dürfen ab sofort keine schweren Fahrzeuge (über 3,5 Tonnen) mehr über eine sich in der Nähe befindliche Straße fahren – wegen möglicher Einsturzgefahr. Der Bauherr ist zudem verpflichtet, entweder die Hohlräume vollständig freizulegen und fachgerecht zu verfüllen oder eine umfassende Erkundung und sichere Verwahrung – gegebenenfalls unter Einbeziehung eines Entwässerungskonzepts – durchzuführen.