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Armstrong: Hundertstel-Krimi!

Heute Redaktion
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Rad-Superstar Lance Armstrong (US) hat auf der vierten Etappe der 96. Tour de France das gelbe Trikot hauchdünn verpasst. Mit seinem Team Astana knallte der 37-Jährige im Mannschaftszeitfahren eine Tagesbestzeit auf die Straßen um Montpellier - zu wenig! 0,18 Sekunden fehlten ihm, um Fabian Cancellara (Sz) an der Spitze abzulösen.

Der 39 Kilometer lange Parcours rund um Montpellier war superschwierig - enge, extrem kurvige Straßen, dazu windanfällig. Die Folge: viele Stürze!

Neben Denis Mentschow (Rus), Giro-Sieger 2009, und  Weltmeister Alessandro Ballan (It) erwischte es auch  Paco Wrolich. Der Kärntner musste wie Bernie Eisel (Fünfter mit Columbia) früh abreißen lassen und wurde mit Milram nur 15.

Armstrong machte es besser. Im Pulk mit Alberto Contador (Sp), Andreas Klöden (D) und Levi Leipheimer (US) stellte der Comebacker mit seinem Promi-Team Astana in 46:29 Minuten eine neue Bestzeit auf. 18 Sekunden vor Garmin-Slipstream, 40 Sekunden vor Team Saxo Bank mit Leader Fabian Cancellara, der im Gesamtklassement ganze 0,18 (!) Sekunden auf Armstrong rettete. Das ist die Schweizer Zeitnehmung, die war heute auf meiner Seite, scherzte der Zeitfahr-Spezialist.

Brisant: Nach der Zieldurchfahrt klatschten alle Astana-Fahrer mit Armstrong ab. Einzige Ausnahme: Alberto Contador. Der Spanier fürchtet um seine Rolle als Team-Kapitän.

Ich glaube nicht, dass das Trikot morgen wechseln wird, blieb Armstrong zurückhaltend. Heute steht eine Flachetappe (196 km) auf dem Programm.

Martin Huber