Das Bild wird sich einbrennen – bei den Fans, bei Inter, und wohl auch bei Marko Arnautovic selbst. Minute 94, 2:2 gegen Napoli, fünf Meter Torentfernung – und doch fliegt der Ball ins Aus.
Es war die Szene, die die Titelträume der Nerazzurri zerplatzen ließ. Zehn Minuten zuvor war Arnautovic ins Spiel gekommen. Genau genommen sogar schon in der 80. Minute – da schlich er sich unbemerkt ohne Aufwärmleibchen zum Torjubel auf den Rasen, als Denzel Dumfries das 2:1 erzielte. Ein Phantom mit der Nummer 8, der anschließend bis zur 90. Minute wieder Platz auf der Ersatzbank nahm.
Doch es war Minute 94, die ihn für Inter-Fans endgültig unsterblich machen könnte – als tragischen Helden. Napoli holte in Parma parallel nur ein 0:0, der Weg an die Tabellenspitze lag nur eine Runde vor Schluss offen. Der Ball kam quer durch den Fünfer, Arnautovic nahm mit links Maß, trat ins Leere, das rechte Schienbein fälschte unkontrolliert ab. Der Ball landete nicht im Netz, sondern in den Armen des Keepers.
Die Reaktion im Netz ließ nicht lange auf sich warten. Auf X (Twitter), Instagram und TikTok kursierten Minuten nach Abpfiff bereits unzählige Screenshots und Clips der verpassten Riesenchance, oft nur mit einem Wort kommentiert: "Unfassbar!"
Vor dem Finale der Serie A steht Napoli nun mit einem Punkt Vorsprung an der Tabellenspitze. Die Süditaliener empfangen Cagliari (14.), Inter gastiert bei Como (10.). Der Titel ist rechnerisch offen – gefühlt aber verloren.
Arnautovic und Inter bleiben noch zwei Chancen zur Erlösung: Ein Wunder in der Liga – oder der Champions-League-Finalkracher gegen Paris Saint-Germain am 31. Mai.