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Arnie: "Entschuldigung ans ganze Land"

Heute Redaktion
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Ein Match, deckungsgleich zum letzten Heim-Duell mit Deutschland 2011. Und wieder hatte Österreich nicht das Glück auf seiner Seite und wartet nun schon seit 26 Jahren auf einen Sieg gegen den "großen Bruder." Im ersten Auftritt der WM-Qualifikation setzte es ein knappes 1:2.

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Marko Arnautovic, unser "Enfant Terrible", hätte dem ÖFB-Team zumindest einen Punkt retten können, doch der Bremen-Legionär, ansonsten mit einer guten Leistung, verstolperte kurz vor dem Ende.

Den 1:2-Anschlusstreffer hatte er noch vorbereitet. Werder-Klubkollege Zlatko Junuzovic verwertete einen perfekten Stanglpass. Zuvor waren die Deutschen - wie in der EM-Qualifikation - durch einen dummen Fehler kurz vor der Pause und im aktuellen Fall einen glücklichen Elfmeter, der nicht zu geben war (Abseits), 2:0 in Führung gelegen.

"Dieser Matchball muss rein - so ein Scheiß"

Es siegte nicht das Team mit mehr Kampfkraft und Leidenschaft. Unterm Strich sind Partien aber eben nicht zu gewinnen, wenn solche Tausendprozentige, wie die von Marko Arnautovic in Minute 87 nicht ins Tor gehen. Alleine vor Manuel Neuer "rasierte" der Jungvater nach perfekter Hereingabe von Jakob Jantscher den Ball.

"Entschuldigung ans ganze Land", sagte ein mehr als geknickter Arnautovic nach dem Match ehrlich. "Das war mein Fehler. Den Ball muss ich reinmachen So ein Scheiß. Wir waren klar überlegen. Die haben einfach nur mit Glück gewonnen. Unsere Mannschaft, die Fans, die ganze Nation hat super gearbeitet." Nur schwer konnte der Spieler seine Tränen unterdrücken.

Ivanschitz tröstet Marko

Andreas Ivanschitz sprach Arnautovic Mut zu. "Marko hat in zwei, drei Aktionen seine Klasse gezeigt, auch das 1:2 schön aufgelegt. Er braucht jetzt nicht im Boden zu versinken und wird das auch nicht tun. Er ist mental stark genug, um das wegzustecken. Es ist nicht seine Schuld, dass wir gegen Deutschland keinen Punkt geholt haben." ÖFB-Teamchef Marcel Koller schlug bei der vergebenen Großchance die Hände über dem Kopf zusammen und berichtete nach dem Spiel von einem zerknirschten Arnautovic. "Aber ich werde ihn jetzt sicher unterstützen", betonte der Schweizer.Es regierte am Ende einfach nur Katzenjammer. Österreich steht mit leeren Händen da, obwohl die Elf von Koller Reife bewies und wie Löwen kämpfte. Im Parallelspiel behielt noch dazu Schweden gegen Kasachstan die Oberhand (2:0).

"Österreich hatte die Chance"

"Das ist wirklich ein Deja-vu zu 2011, als wir fast ident 1:2 verloren haben", sagte Julian Baumgartlinger. "Heute wäre das 2:2 möglich gewesen. Die Enttäuschung ist sehr groß, die Niederlage sehr ärgerlich. Die Hundertprozentige am Ende muss einfach rein."

Die Deutschen wissen um ihr Glück, streuten den Österreichern Rosen. "Unsere Spieler müssen sich verbessern", mahnte DFB-Coach Joachim Löw. "Österreich war sehr gut drauf, hat gut gespielt. Gegen keine andere Nation der Welt wollen sie mehr gewinnen, als gegen Deutschland. Sie waren sehr aktiv."

Deutschlands Kapitän Philipp Lahm brachte es auf den Punkt: "Österreich hatte die Chance, das Spiel zu drehen und hat es nicht gemacht." Dem konnte Marcel Koller nichts hinzufügen. "Es war ein Klassiker. Wir haben ein super Spiel gemacht, aber eben keine Punkte."

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