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Arroganz-Anfall! Schröcksi poltert gegen Liensberger

Heute Redaktion
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Peter Schröcksnadel
Peter Schröcksnadel
Bild: GEPA-pictures.com

In nicht einmal drei Wochen startet die neue Ski-Weltcupsaison mit dem Riesentorlauf in Sölden. In der Causa Liensberger gibt es weiterhin keine Lösung. Und Präsident Peter Schröcksnadel tritt gegen seine eigene Athletin nach, anstatt eine Lösung anzustreben.

Am 26. Oktober ziehen die besten Skirennläuferinnen der Welt wieder ihre Schwünge in den Schnee. Ob Katharina Liensberger am Rettenbachferner dabei sein wird, ist weiterhin offen. Der 22-jährigen Vorarlbergerin droht weiterhin eine ÖSV-interne Sperre.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel trägt auch nicht zur Entspannung der Situation bei. Gegenüber dem Kurier polterte der allmächtige Ski-Präsident gegen seine hoffnungsvolle Athletin. "Wo kommen wir denn da hin, wir sind unseren langjährigen Partnern verpflichtet."

Zwischen Schröcksnadel und der 22-Jährigen stimmt die Chemie sowieso nicht mehr, seitdem die Vorarlbergerin ein Treffen absagte – quasi Majestätsbeleidigung. "Ich wollte sie beraten, sie hat mich versetzt. Das geht überhaupt nicht", polterte der Ski-Zampano.

Liensberger sei in Gesprächen erklärt worden, dass nur ihretwegen nicht das bestehende Regulativ geändert wird. Hier sind die Verträge im Austria Sk8i-Pool wichtiger als die hoffnungsvolle Athletin. Und eine Lösung-im Material-Steit ist immernoch nicht in Sicht.

Der Hintergrund: Liensberger war in der Sommerpause von Rossignol zur Vorarlberger Skifirma Kästle gewechselt. Doch Kästle hat weder Bindungen noch Skischuhe im Sortiment. Liensberger wollte weiterhin mit Lange-Schuhen fahren. Doch Lange gehört zu Rossignol. Der französische Konzern untersagte der 22-Jährigen, die Lange-Schuhe zu benützen.

Alle ÖSV-Athleten und Athletinnen müssen einen Ausrüstervertrag für Ski, Bindung und Schuhe mit einem Unternehmen aus dem Austria Ski-Pool abgeschlossen haben, sonst dürfen sie nicht Teil eines Skiverbandskader sein, werden gesperrt.

Ein Deal mit der Schuhfirma Dalbello kam in der letzten Woche nicht zustande. Das Unternehmen erklärte, kein passendes Paket für Liensberger schnüren zu können.

Eigentlich hätte die Vorarlbergerin ja bereits am 15. August ihre Ausrüsterverträge bekannt geben müssen. Zwei Monate später suchen alle Beteiligten immernoch nach Lösungen. Und die Uhr tickt unerbittlich gegen Österreichs beste Technikerin.