Oberösterreich

Arzt: "Patienten landen immer schneller auf Intensiv"

Die Situation in den Spitälern wird immer dramatischer. Primar Kostja Steiner erklärt, warum Patienten immer schneller auf der Intensiv landen.

Peter Reidinger
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Primar Kostja Steiner vom Landeskrankenhaus Rohrbach gibt Einblick in die Lage auf den Intensivstationen.
Primar Kostja Steiner vom Landeskrankenhaus Rohrbach gibt Einblick in die Lage auf den Intensivstationen.
OÖG

Die Hilferufe von Ärzten im Osten Österreichs sind teils dramatisch. Die Situation ist in manchen Spitälern in Wien jetzt schon schlimmer als bei der zweiten Welle im November – mehr hier

Wie ist die Lage in OÖ? Wir haben mit Primar Kostja Steiner vom Klinikum Rohrbach gesprochen. "Die Situation hat sich dramatisch verändert", so Steiner. In Rohrbach gibt es derzeit zwei Intensivbetten für Corona-Patienten, die sind besetzt. "Drei Patienten mussten schon nach Linz gebracht werden", so Steiner. 

Patienten sind deutlich jünger

Im Herbst, als verschiebbare OPs nicht mehr durchgeführt wurden und sich alles auf Corona-Patienten konzentrierte, waren in Rohrbach fünf Patienten auf der Intensivstation. 

Der größte Unterschied zu damals sind die Patienten selbst. "Sie sind jetzt deutlich jünger", schildert Steiner. Und: "Die Patienten landen viel schneller auf der Intensivstation. Bei der zweiten Welle hat das etwa fünf Tage nach stationärer Aufnahme gedauert, jetzt sind es nur ein bis zwei Tage". 

Schuld daran könnte die hochansteckende britische Mutation sein "und eine gewisse Sorglosigkeit", so Steiner.

"Von alleine wird es nicht besser werden"

Die Impfung wirke jedenfalls. "Wir und die anderen Häuser haben null geimpfte Personen". Und die älteren Patienten aus Alters- und Pflegeheimen, die vor einigen Monaten noch einen Großteil ausmachten, sind "wie weggeblasen". "Wir haben überhaupt niemanden aus einem Altersheim", so Steiner.

Seine Prognose ist jedenfalls nicht rosig. "Jeder der eins und eins zusammenzählt weiß, was passiert, wenn die Zahlen weiter steigen". Müsse es strengere Maßnahmen geben aus seiner Sicht? Dazu meint der Primar nur: "Von alleine wird es jedenfalls nicht besser werden".