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Asarenka erstmals Siegerin bei Australian Open

Heute Redaktion
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Wiktoria Asarenka sank auf die Knie und konnte ihr Glück nicht fassen. Nach 82 Minuten Spielzeit hatte die erst 22-jährige Weißrussin ihr großes Ziel erreicht: Sie demontierte am Samstag vor 15.000 Zuschauern bei den Australian Open in Melbourne die aufgrund ihrer Erfahrung etwas höher eingeschätzte Maria Scharapowa (RUS/4) mit 6:3,6:0 und jubelte gleich in ihrem ersten Major-Finale über den ersten Grand-Slam-Sieg. Asarenka übernimmt damit am Montag auch erstmals die Spitze in der Damen-Weltrangliste und kassiert umgerechnet 1,87 Millionen Euro Preisgeld.



Dabei war sie rund 100 Minuten zuvor noch nervös in die Rod-Laver-Arena eingelaufen, schließlich war es ihr erster Auftritt in einem der vier großen Finale der Grand-Slams. Dementsprechend unsicher wirkte sie in den ersten Games und geriet im Kampf um die Nummer-1-Position zunächst mit 0:2,0:30 in Rückstand. Dann fing sich die 1,83 m große, gebürtige Minskerin mit Wohnsitz Monte Carlo aber zusehends und setzte zu einer Demontage der bestverdienenden Sportlerin der Welt an.

Drückend überlegen
Nur noch ein Game überließ die bald in allen Belangen überlegende Asarenka ihrer Finalgegnerin, die in der Folge in ihrem sechsten Major-Endspiel völlig chancenlos war. Asarenka, die auch schon in Sydney gewonnen hat, hat damit bereits im jungen Jahr 2012 eine 12:0-Serie an Siegen stehen.

Scharapowa gratuliert
Scharapowa erwies sich wie so oft als hoch professionelle und sportliche Verliererin. "Wiktoria, ich gratuliere dir. Du hast so hart gearbeitet, um diesen Titel zu gewinnen", sagte die Russin und Asarenka bedankte sich danach für die netten Worte. "Ich bin sicher, wir werden noch viele Finali gegeneinander spielen", erklärte die neue Nummer 1, die im siebenten Aufeinandertreffen mit Scharapowa zum vierten Mal die Oberhand behalten hat.

"Ich könnte nicht glücklicher sein"
"Ich könnte nicht glücklicher sein. Ich bin schon, seit ich bei den Juniorinnen war, immer gerne nach Australien gekommen und hatte ein tolles Monat. Ein Traum ist wahr geworden", meinte eine berührte Asarenka, die sich von Beginn weg Diskussionen ersparen wird, ob sie eine würdige Nummer 1 ist. Im Gegensatz zu Caroline Wozniacki, die insgesamt 67 Wochen Nummer 1 der Welt war, aber bisher noch kein Major gewonnen hat, hat sie zwei Fliegen auf einen Streich geschlagen. Das ist bisher erst zwei Spielerinnen (Martina Navratilova nach Wimbledon 1978 und Ana Ivanovic nach den French Open 2008) gelungen.

"Vika", wie sie genannt wird, wurde der "Daphne Akhurst Memorial Cup", auf dem ihr Name eingraviert wird, übrigens von der früheren Weltklasse-Spielerin Martina Hingis überreicht.
Weißrusslands neue Nationalheldin
In ihrer Heimat wird Asarenka, die schon vor sieben Jahren den Juniorinnen-Titel in Melbourne geholt hat, als erste Major-Siegerin und erste Weltranglisten-Erste ihres Landes wohl zur neuen Nationalheldin mutieren. Melbourne war ihr insgesamt zehnter Titel und nach diesem Durchbruch könnte eine neue Ära im Damen-Tennis begonnen haben. Dazu passt auch, dass Asarenka im Halbfinale die am Jahresende endgültig zurücktretende Titelverteidigerin Kim Clijsters in drei Sätzen ausgeschaltet hat.

Für Scharapowa bleibt die bittere Erkenntnis, dass sie innerhalb eines Jahres gegen die zweite Major-Finaldebütantin verloren hat. Im Vorjahr in Wimbledon hatte sie sich als Favoritin der Tschechin Petra Kvitova beugen müssen.

APA/red.