Gesundheit

Asthma und Allergie sind Risikofaktoren für Herzleiden

Eine neue Studie hat einen überraschenden Zusammenhang zwischen Asthma und Allergien und einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen gefunden.

Sabine Primes
Teilen
Allergiker sollten ihren Blutdruck und Herzfrequenz im Auge behalten. 
Allergiker sollten ihren Blutdruck und Herzfrequenz im Auge behalten. 
Getty Images

Wenn die meisten Menschen an Risikofaktoren für Herzinfarkt denken, kommen ihnen wahrscheinlich Erkrankungen wie Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Fettleibigkeit und Diabetes in den Sinn. Es gibt aber noch eine andere Erkrankung, die mit Herzinfarkten oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein kann: Allergisches Asthma. Aber auch Haut- oder Nahrungsmittelallergien, könnten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen.

Viele denken bei Asthma nur an Lungenerkrankung

In einer kürzlich in "Nature Cardiovascular Research" veröffentlichten Studie wurde nachgewiesen, dass allergisches Asthma und andere damit verbundene Allergien Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein können und dass die zur Behandlung von Asthma verabreichten Medikamente ebenfalls das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen können.

Basis der Studie sind Daten aus dem US-National Health Interview Survey aus 2012. Insgesamt wurden 34.417 Erwachsene beobachtet, von denen 10.045 mindestens eine allergische Störung aufwiesen. Die Ergebnisse zeigen, dass Erwachsene mit einer Vorgeschichte von allergischen Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und koronare Herzkrankheiten haben. "Viele Menschen denken bei Asthma an eine Lungenerkrankung, aber es gibt einen wichtigen Zusammenhang zwischen Asthma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen", sagte Guo-Ping Shi, Ärztin in der Abteilung für Herz-Kreislauf-Medizin des Brigham and Women's Hospital in Boston, Massachusetts. 

"Wir können die Kausalität nicht wirklich nachweisen, aber die Wissenschaft zeigt, dass es einen Zusammenhang mit proinflammatorischen Mediatoren gibt, also mit Dingen, die eine Entzündung im Körper auslösen", fügte der Pulmologe Dr. Raj Dasgupta, Assistenzprofessor für klinische Medizin an der Keck School of Medicine Los Angeles, hinzu. "Histamine zum Beispiel steigern den Blutfluss in den Bereich, den das Allergen angreift, was das Immunsystem dazu veranlasst, Antikörper auszusenden und so eine Entzündung auszulösen. Aus diesem Grund sind viele Allergiemedikamente Antihistaminika, die dieser Entzündungsreaktion entgegenwirken sollen. Sie verengen den Blutfluss, ebenso wie andere frei verkäufliche Allergiemedikamente. Dadurch verengen sich die Blutgefäße nicht nur in der Nase, sondern auch im übrigen Körper, was zu hohem Blutdruck und erhöhter Herzfrequenz führen kann."

Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten

Es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko einer Herzerkrankung erhöhen: Rauchen, hoher Cholesterinspiegel, Diabetes, Bewegungsmangel, Übergewicht oder Fettleibigkeit, familiäre Vorgeschichte. Um das Risiko einer koronaren Herzkrankheit zu senken, müssen Cholesterin und Blutdruck im Normbereich sein (120/80). Es wird eine fettarme, ballaststoffreiche Ernährung empfohlen, die viel frisches Obst und Gemüse und Vollkornprodukte enthalten sollte. Ebenso sollte ein Auge auf den Salzkonsum geworfen werden. Mehr als 6 Gramm Salz pro Tag erhöht den Blutdruck dauerhaft. Im Idealfall kombiniert man diese Lebensform mit regelmäßigem Ausdauersport, etwa Joggen oder Nordic Walking.

Mehr zum Thema