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Athleten sauer! Kritik an Sportlerwahl-Kandidaten

Heute Redaktion
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Ski-Star Marcel Hirscher (l.) ist völlig zurecht erneut als Sportler des Jahres nominiert. Lukas Pöstlberger und Andreas Prommegger schafften es nicht in die Endauswahl.
Ski-Star Marcel Hirscher (l.) ist völlig zurecht erneut als Sportler des Jahres nominiert. Lukas Pöstlberger und Andreas Prommegger schafften es nicht in die Endauswahl.
Bild: GEPA-pictures.com

In Österreichs Sport-Szene hängt der Haussegen schief. Grund: Einige Athleten – allen voran die Radfahrer – fühlen sich zu wenig wertgeschätzt.

Wer wird Österreichs Sportler des Jahres 2017, wer ist Aufsteiger der Saison? Diese Frage wird am 2. November im Rahmen einer glamourösen Gala in Wien geklärt. Fest steht: sicher kein Radfahrer. Und auch kein Snowboarder. Denn kein Athlet schaffte es in die Endauswahl, sprich unter die Top-Five.

Sehr zum Ärger der Beteiligten, die ihrem Unmut freien Lauf lassen.

Giro-Etappensieg nicht genug

"Ich empfinde es als geringe Wertschätzung uns gegenüber. Aber ich kann nichts dagegen machen. Und ich weiß, wie der Hase läuft", ärgert sich Lukas Pöstlberger in der "Tiroler Tageszeitung". Der 25-Jährige schrieb heuer rot-weiß-rote Sportgeschichte, gewann als erster Österreicher eine Etappe beim Giro d'Italia und schlüpfte sogar ins Rosa Trikot des Gesamtführenden.

Kollege Stefan Denifl, Sieger der Österreich-Rundfahrt, setzte wenige Wochen später mit dem Gewinn einer Vuelta-Etappe einen drauf. 82 Jahre lang war dieses Kunststück keinem Radler aus der Alpenrepublik gelungen.

Auch Prommegger sauer

Doch auch er findet bei der von Journalisten durchgeführten Sportlerwahl keine Berücksichtigung. "Ich will die Leistungen der Nominierten nicht schmälern. Aber ich finde es schade, dass nach dem besten Jahr für den österreichischen Radsport niemand vertreten ist. Und das ein Jahr vor der Heim-WM in Tirol – das ist schlechte Werbung", ärgert sich Denifl auf Facebook.

Auch Snowboard-Routinier Andreas Prommegger ist fassungslos. Zwei WM-Goldene und der Sieg im Gesamtweltcup reichten ebenfalls nicht für eine Nominierung.

Schwacher Trost: Mit Bayern-Star David Alaba fehlt auch der wertvollste Fußballer des Landes bei der Sportler-Gala.

Die Facebook-Einträge von Snowboard-Weltmeister Andreas Prommegger und Rad-Ass Stefan Denifl:

Österreichs Sportler des Jahres 2017, Kandidaten

Sportler des Jahres:

Marcel Hirscher (Ski alpin)

Stefan Kraft (Skispringen)

Jakob Pöltl (Basketball)

Mensur Suljovic (Darts)

Dominic Thiem (Tennis)

Sportlerin des Jahres:

Ivona Dadic (Leichtathletik)

Anna Gasser (Snowboard)

Magdalena Lobnig (Rudern)

Nicole Schmidhofer (Ski alpin)

Manuela Zinsberger (Fußball)

Mannschaft des Jahres:

Clemens Doppler, Alexander Horst (Beachvolleyball)

ÖFB-Frauennationalteam (Fußball)

ÖSV-Biathlon-Herren

Red Bull Salzburg U19 (Fußball)

Vienna Capitals (Eishockey)

Aufsteiger des Jahres:

Lucas Auer (Motorsport)

Jakob Pöltl (Basketball)

Stephanie Venier (Ski alpin) (red.)