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Atletico Madrid krönt sich bei Barcelona zum Meister

Heute Redaktion
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Bild: Andres Kudacki (AP)

Die Überraschung in der spanischen Fußball-Liga ist perfekt: Außenseiter Atletico Madrid hat erstmals seit 1996 wieder den Titel der Primera Division gewonnen. In einem echten Finale verteidigte die Simeone-Truppe in der 38. und letzten Runde durch ein 1:1 (0:1) am Samstag bei Verfolger und Titelverteidiger FC Barcelona den ersten Platz erfolgreich und gewann ihren zehnten Ligatitel.

Eine Woche vor dem Champions-League-Finale in Lissabon gegen Stadtrivale Real konnten die Gäste vor 98.760 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou das Führungstor der Hausherren durch Alexis Sanchez (34.) mit einem Kopfballtor von Diego Godin (48.) verdient ausgleichen. Atletico beendete die Liga mit einem Drei-Punkte-Vorsprung vor den mit einem viermal größeren Etat operierenden "Superreichen" Barca und Real Madrid (beide 87 Zähler). Real besiegte zum Abschluss Espanyol Barcelona 3:1 (0:0).

Wermutstropfen für den neuen Meister: Die "Colchoneros" (Matratzenmacher) müssen vor dem CL-Finale um den Einsatz von Nationalelf-Stürmerstar Diego Costa und Spielmacher Arda Turan bangen. Beide Leistungsträger schieden in Barcelona schon in der ersten Hälfte in der 15. und der 23. Minute verletzt aus.

Barcelona konnte Atletico nicht besiegen

Die jüngere Statistik sprach bereits für Atletico. Bei fünf Aufeinandertreffen hatte es in der laufenden Saison bei vier Remis keinen einzigen Sieg von Barca gegeben. Die Madrilenen hatten im spanischen Supercup den Kürzeren gezogen, sich aber im Viertelfinale der Champions League revanchiert.

In einer sehr hektischen und spannenden, wenn auch nicht hochklassigen Partie waren die Hausherren in der 34. Minute durch ein Traumtor von Sanchez in Führung gegangen. Aus spitzem Winkel knallte der Chilene nach Vorlage von Lionel Messi den Ball mit rechts ins linke obere Toreck von Thibaut Courtois. Nach der Pause startete Atletico einen furiosen Sturmlauf. Zunächst traf David Villa nur 40 Sekunden nach Wiederanpfiff den Pfosten, und in der 48. köpfelte der uruguayische Innenverteidiger Godin nach einer Ecke den Ausgleich.

Nicht Barca oder Real Meister

Erstmals seit der Saison 2003/2004, als der FC Valencia Meister wurde, konnte keiner der beiden Top-Clubs Barcelona und Real Madrid den Titel erringen. Mit zehn Titeln liegt Atletico allerdings noch weit hinter Rekordchampion Real (32 Titel) und Barcelona (22). Viele Barcelona-Fans pfiffen ihr Team aus. Für den argentinischen Trainer Gerardo Martino, der laut Medien nach Saisonende gehen muss, könnte es ein trauriger Abschied gewesen sein.

"Barca"-Coach Martino geht

Nach der gescheiterten Titelverteidigung in der spanischen Fußball-Liga hat Trainer Gerardo "Tata" Martino seinen Posten als Trainer des FC Barcelona aufgegeben. "Ich bin hier kein Trainer mehr. Die Entscheidung wurde von beiden Seiten gemeinsam getroffen. Ich bedanke mich bei allen", sagte der 51-jährige Argentinier am späten Samstagabend nach dem 1:1 gegen den neuen Meister Atletico Madrid.

Martino war von den Katalanen im Juli 2013 als Nachfolger des krankheitsbedingt zurückgetretenen und verpflichtet worden. Mit seinen neuem Club gewann er nur den relativ unwichtigen Supercup.

Real ohne verletzten Ronaldo

Real Madrid hat am Samstag in der 38. und letzten Runde der spanischen Fußball-Meisterschaft gegen Espanyol Barcelona mit 3:1 gewonnen. Nur Zuschauer war dabei Cristiano Ronaldo. Der portugiesische Superstar musste beim Aufwärmen passen und wurde kurzfristig aus dem Kader genommen. Der Stürmer hatte zuletzt schon über Oberschenkelprobleme geklagt.

Eine ähnliche Blessur macht offenbar auch Karim Benzema zu schaffen. Der Franzose musste in der 68. Minute für Alvaro Morata den Platz verlassen, er griff sich dabei auf den linken Oberschenkel. 100-Millionen-Mann Gareth Bale (64.) und zweimal Morata (85. und 90.) erzielten die Tore für Real. Barcelona war zwischenzeitlich durch Pizzi herangekommen.

Für einen Einsatz im Champions League-Finale sieht Real-Coach Carlo Ancelotti aber keine Gefahr: "Wir machen uns keine Sorgen und gehen davon aus, dass sie im Finale spielen werden." Ronaldo wurde vorsichtshalber auf der Bank gelassen: "Wir haben uns entschieden, nichts zu riskieren", so der 54-jährige Italiener weiter.