Nach Großbritannien und Frankreich hat auch Australien Bereitschaft signalisiert, im Falle einer Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine Friedenstruppen in das angegriffene Land zu entsenden. Seine Regierung sei bereit, die Ukraine zu unterstützen und eine mögliche Friedensmission in Betracht zu ziehen, sagte Premierminister Anthony Albanese vor Journalisten. Kurz zuvor hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump bekanntgegeben, die Militärhilfe der Vereinigten Staaten für die Ukraine vorerst einzustellen.
Australien ist kein Mitglied der Nato, gehört aber zu den globalen Partnern des Bündnisses. Noch am Montag hatte die Regierung in Canberra betont, eine Beteiligung an einer Friedensmission sei nicht geplant, auch wenn Australien "Schulter an Schulter" mit der Ukraine stehe. Australische Medien sprachen nun von einer klaren Kehrtwende.
In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Rostow hat am Montagabend nach offiziellen Angaben ein ukrainischer Drohnenangriff mehrere Einrichtungen zur Erdölversorgung getroffen. Der "massive" Angriff habe sich gegen den grenznahen Bezirk rund um die Stadt Tschertkowo gerichtet, erklärte Regionalgouverneur Juri Sljusar am Montag. Getroffen wurden ihm zufolge eine Anlage der Ölindustrie sowie eine Einrichtung an einer Öl-Pipeline.
Das Personal sei evakuiert worden, erklärte der Gouverneur weiter, Opfer habe es keine gegeben. Ein den russischen Strafverfolgungsbehörden nahestehender Telegram-Kanal veröffentlichte ein Video, das Flammen zeigt, die in den Nachthimmel aufsteigen.
Regionalgouverneur Sljusar teilte zudem mit, dass durch "herabstürzende Drohnenteile" ein Brand in einem Lagerhaus in der Ortschaft Sochranowka ausgelöst worden sei. Dort befindet sich eine Gaspumpstation, von der aus russisches Gas durch die Ukraine nach Europa geleitet wurde, bevor Moskau im Februar 2022 seine Militäroffensive im Nachbarland startete.
Die russischen Grenzregionen werden oft von ukrainischem Beschuss getroffen. Die Ukraine versucht mit Drohnenangriffen auf russische Öldepots und Raffinerien, die Treibstoffversorgung für die russische Armee zu unterbrechen.
Moskau warnte am Montag vor einer möglichen Übergabe des im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögens an die Ukraine als Kompensation für Kriegsschäden. Es handele sich um illegale Absichten. "Wenn es Versuche gibt, das umzusetzen, so werden diese Versuche sehr ernste gerichtliche und rechtliche Konsequenzen haben", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
"Wir sehen immer mehr Äußerungen dazu. Auch schon früher wurden solche Absichten geäußert. In der Minderheit waren die nüchternen Stimmen derer, die dazu aufrufen, zur Vernunft zu kommen und keine Maßnahmen zu ergreifen, die das Vertrauen internationaler Investoren untergraben könnten", sagte Peskow.