Praktisch jede Getränkeflasche aus Glas und Plastik sowie Dosen sind mittlerweile Pfand-Gebinde. Bringt man sie ausgetrunken zurück, gibt es 20 bzw. 25 Cent retour – so weit, so gut. Doch nicht immer kommt man in absehbarer Zeit zu einer Rücknahmestelle, auch das Mitschleppen ist manchmal keine Option. Also was tun?
Wie bislang könnte man sie einfach in den nächsten Mistkübel schmeißen. Doch Pfandsammler, etwa Obdachlose oder andere Menschen in finanziellen Notlagen, würden das Einweggebinde gerne an sich nehmen, um sich etwas dazuzuverdienen.
Um ihnen den etwas entwürdigenden, unhygienischen und teilweise gefährlichen Griff in den Müll zu ersparen, stellen manche Flaschen und Dosen säuberlich neben den Mistkübel. Ein System, das in Deutschland jahrzehntelange Praxis hat, in Städten wie Linz und Innsbruck durch eigene "Pfandringe" erleichtert wird.
Doch: In der Bundeshauptstadt Wien sollte man das tunlichst vermeiden, wie nun "Mein Bezirk" berichtet. Aufgegriffen wird dort der Fall eines Reddit-Nutzers, der wegen solch einem "Vergehen" von sogenannten WasteWatchern "komplett zusammengeschissen" worden sein soll.
Ein Vorgehen, das die zuständige MA 48 gegenüber "Mein Bezirk" verteidigt. Jede Flasche und jede Dose, die nicht im Mistkübel landet, sei eine Verunreinigung im öffentlichen Raum nach dem Wiener Reinhaltegesetz. Genau das wird von den WasteWatchern kontrolliert. Sie können Verstöße nicht nur abmahnen, sondern auch ein Organmandat über 50 Euro oder sogar Anzeige erstatten. Schlimmstenfalls droht eine Strafe von bis zu 2.000 Euro.
Ein konsequentes Einschreiten sei unabdingbar, heißt es in der 48er-Stellungnahme. "Wo würde es anfangen und wo enden, wenn das Ablagern von Pfandgebinden (Glasflaschen, PET-Flaschen, Dosen) geduldet werden würde?" Als Beispiel bemüht wird der Fall von Alkohol konsumierenden Personen auf einer Parkbank, die ihre Bierdosen mit dieser Begründung einfach so zurücklassen könnten, anstatt sie wegzuräumen.