Caritas-Mitarbeiterin erzählt

Aus dem Gleichgewicht: Doris (42) hilft Familien in Not

Die Zeiten sind hart, Stabilität umso wichtiger. Gerät alles aus dem Gleichgewicht, ist Doris Rudlstorfer zur Stelle: Sie hilft Familien in Not.
Oberösterreich Heute
08.09.2025, 04:00
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Es ist einer der besonderen Momente im Arbeitsalltag der 42-Jährigen: Wenn sie auftaucht, erwarten sie die Kinder oft schon freudestrahlend vor der Wohnung. Die Mitarbeiterin der Caritas Oberösterreich begleitet Menschen in herausfordernden Situationen.

Täglich kommt sie in eine, manchmal auch zwei Familien. Meist handelt es sich um Erkrankungen, Komplikationen in der Schwangerschaft, die Geburt eines Kindes oder einen Schicksalsschlag, der das System ins Wanken bringt.

Rudlstorfer reicht Familien seit mittlerweile 20 Jahren ihre Hand. Sie begann ihren berufliche Laufbahn im Verkauf, merkte aber schon bald, dass ihr dort etwas fehlte. Ihr Vater gab ihr in diesem Moment den entscheidenden Hinweis: Er erzählte ihr, dass sie eine Familienhelferin hatten, als die kleine Doris geboren wurde.

Dieser Gedanke ließ die damals 19-Jährige nicht mehr los. Sie entschied sich, diesen Weg einzuschlafen. "Das ist mein Traumberuf", sagt sie heute voller Überzeugung.

"Mir wird nie fad"

Besonders schätzt die Diplom-Sozialbetreuerin die Vielfalt ihrer Aufgaben. Jeder Tag bringt neue Familien, andere Situationen und individuelle Herausforderungen. "Mir wird nie fad. Jede Begegnung ist anders", erzählt sie. Mal gilt es, sich sensibel an den Erziehungsstil der Eltern anzupassen, mal braucht es klare Strukturen.

Der 42-Jährigen macht ihre Arbeit Spaß.
Caritas

Diese Flexibilität zeigt Rudlstorfer, die auch Gebärdensprache lernt jeden Montag, wenn sie ihr Arbeitsfeld wechselt: Am Nachmittag kommt sie in eine Wohngruppe in Linz für Kinder mit Beeinträchtigung. Dort ist sie ganz für ein Mädchen da, das erst vor wenigen Monaten eingezogen ist. Das lebhafte Kind ist seit März Teil der Gruppe und fordert viel Zuwendung.

Besonders bewegend ist für die Helferin die Dankbarkeit der Familien: "Manche rufen Jahre später noch einmal an, um sich zu bedanken." Diese Wertschätzung erlebt sie fast täglich.

„Manche rufen Jahre später noch einmal an, um sich zu bedanken.“
Doris Rudlstorferüber ihre Klienten

Die Caritas bietet die mobilen Familiendienste im Auftrag der Sozialhilfeverbände und Magistrate an. Der vom Land vorgegebene Kostenbeitrag für die Familie ist sozial gestaffelt. Den Tarifkalkulator und Ansprechpersonen findet man hier.

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