Die App "Digitales Amt" ist Geschichte – jetzt startet Österreich mit der "ID Austria" in eine neue Ära der digitalen Verwaltung.
Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) enthüllte am Dienstag das frisch designte Tool und versprach eine "userfreundliche Oberfläche", bei der niemand mehr zum Fingerabdruck oder zur Gesichtserkennung gezwungen ist.
Stattdessen reicht jetzt ein PIN-Code, um sich sicher einzuloggen. Das macht das digitale Ausweisen entspannter und alltagstauglicher, wie Pröll betonte.
"Die ID Austria soll zum Generalschlüssel im Alltag werden – für Behörden, Unternehmen und Menschen im ganzen Land", schwärmte der Staatssekretär bei der Präsentation. Bestehende Anmeldungen bleiben dabei vollständig erhalten – es ist kein neuer Registrierungsschritt nötig.
Die überarbeitete App, bereits seit Freitag (20. Juni) am Start – "Heute" hat berichtet –, richtet den Fokus nun klar aufs "Anmelden" und "Signieren". Offene Signaturen sind sofort erkennbar, und auch der Überblick über gespeicherte Daten wurde spürbar verbessert.
Push-Nachrichten warnen jetzt früh genug vor dem Ablauf der ID, eine Verlängerung klappt online im Handumdrehen. Das neue System erfüllt bereits die strengen EU-Vorgaben der eIDAS-Verordnung und kann somit auch grenzüberschreitend verwendet werden.
Künftig soll die ID Austria aber noch viel mehr bieten. Sie öffnet sich der Privatwirtschaft und kann von Unternehmen leichter eingebunden werden, was eine einfache und sichere Anmeldung im Web ermöglicht.
Pröll kann sie sich sogar für Alterskontrollen in den sozialen Medien vorstellen – ein Thema, das in letzter Zeit immer wieder diskutiert wurde. "Wir stehen bereit als zentraler Schlüssel für alle", versprach der Staatssekretär.
➤ Push-Benachrichtigungen zur Verlängerung der ID Austria – ohne Behördengang.
➤ Übersichtliche Darstellung offener Signaturen für mehr Effizienz.
➤ Zugang zu über 500 digitalen Anwendungen aus Verwaltung und Wirtschaft – rund um die Uhr.
➤ Barrierearme Anmeldung: Neben biometrischen Verfahren wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung kann nun auch das Gerätepasswort bzw. der PIN-Code als zweiter Faktor verwendet werden.
➤ Benutzerfreundliches Design verbessert die Orientierung auf Handys und Tablets deutlich. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv, barrierefreier gestaltet und auf mobile Nutzung optimiert.
➤ Neue Sicherheits-Maßstäbe: Die App erfüllt Anforderungen der eIDAS-Verordnung auf höchster Vertrauensstufe. Damit ist die ID Austria auch europaweit rechtsgültig einsetzbar – ein wesentlicher Schritt hin zur digitalen Brieftasche der EU.
Sein großer Plan: eine Art "One-Stop-Shop" für alles, was digital geht. Vom Umzug bis zur Anmeldung des Kindes im Kindergarten – alles soll in wenigen Klicks an einem Ort möglich sein.
VIDEO: Digitalisierungs-Staatssekretär Alexander Pröll im "Heute"-Talk
Das ehrgeizige Ziel der Regierung: "Jeder in Österreich soll bis 2030 die ID Austria haben", so Pröll zur "Heute". Er möchte Österreich zu einem der führenden digitalen Staaten Europas machen. Damit das klappt, geht er schon diesen Sommer auf Tour durch alle Bundesländer.
Das Versprechen: "Es wird keinen Zwang geben, auf den digitalen Weg umzusteigen", so Pröll, aber: Jeder, der möchte, kann direkt vor Ort die neue ID beantragen und sich fit machen für den digitalisierten Alltag.