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Außenminister Maas gesteht: "Können nicht alle retten"

Der deutsche Außenpolitiker Heiko Maas sprach am Dienstag über die Afghanistan-Krise. Dabei ließ Maas mit einem traurigen Geständnis aufhorchen. 

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Der deutsche Außenminister Heiko Maas von der SPD steht derzeit wegen des Afghanistan-Debakels in der Kritik. 
Der deutsche Außenminister Heiko Maas von der SPD steht derzeit wegen des Afghanistan-Debakels in der Kritik. 
Markus Schreiber / AP / picturedesk.com

Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) geht nicht davon aus, dass tatsächlich alle ausreiseberechtigten Afghanen in den nächsten Tagen vom Flughafen Kabul aus in Sicherheit gebracht werden können. "Wir werden in den verbleibenden Tagen dieser militärischen Evakuierungsaktion nicht alle aus Afghanistan rausbekommen können", sagte Maas am Dienstag auf Bild TV. "Das gebietet die Ehrlichkeit, das zu sagen", fuhr er fort. 

Selbst, wenn der internationale Einsatz am Kabuler Flughafen noch einige Tage über das bislang anvisierte Enddatum 31. August verlängert werden sollte, könnten nicht alle Menschen ausgeflogen werden, die dies wünschten, sagte Maas. Es müsse abgewogen werden, wie lange die Sicherheit der Kräfte vor Ort und der auszufliegenden Menschen gewährleistet werden könne. "Das ist eine sehr, sehr schwierige Abwägung", sagte er.

Allianz für Fortsetzung von Evakuierungen aus Afghanistan 

"Deshalb haben wir, zusammen mit den USA und Großbritannien, jetzt begonnen, Überlegungen anzustellen, wie auch nach der militärischen Evakuierung Leute aus Afghanistan rausgebracht werden können", sagte Maas. Das Ende der militärischen Evakuierung dürfe nicht das Ende der Möglichkeiten für die Menschen sein, das Land zu verlassen.

"Dafür muss man Wege gehen, die man nicht gehen will", sagte Maas mit Blick auf Verhandlungen mit den radikalislamischen Taliban. Die Taliban haben zuletzt mit "Konsequenzen" gedroht, sollten die USA ihre Truppen nicht wie vorgesehen bis zum 31. August komplett aus Afghanistan und damit auch vom Kabuler Flughafen abziehen. US-Präsident Joe Biden erwog zuletzt eine Verlängerung des Rettungseinsatzes. 

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