Schutzgebiet

Neuer Nationalpark – 12.000 Koalas gerettet

Australien schafft mit dem Great Koala Nationalpark ein riesiges Schutzgebiet für bedrohte Koalas und stärkt zugleich den Naturtourismus.
Heute Life
08.09.2025, 11:59
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Australiens berühmteste Baumbewohner dürfen sich freuen: In New South Wales bekommen rund 12.000 Koalas ein riesengroßes, neues Zuhause. Der "Great Koala Nationalpark" schützt sie künftig vor Abholzung und dem Verlust ihres Lebensraums. Zwischen Coffs Harbour und Kempsey an der Ostküste können die drolligen Beuteltiere bald sicher und ungestört von Ast zu Ast klettern. Ein echtes Paradies für die bedrohte Tierart.

Die Regierung rund um Regionalpremier Chris Minns hat angekündigt, unglaubliche 176.000 Hektar Wald zu den bestehenden Schutzgebieten dazunehmen. Damit entsteht einer der größten Nationalparks im Bundesstaat – mit insgesamt 476.000 Hektar. Das Abholzen von Bäumen wurde in dem Gebiet sofort gestoppt. Holzarbeiter, die davon betroffen sind, sollen durch ein eigenes Unterstützungsprogramm abgesichert werden.

„Koalas sind in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht – das ist unvorstellbar.“

"Koalas sind in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht – das ist unvorstellbar. Der Great Koala Nationalpark soll das ändern", erklärte Minns. Auch der WWF ist überzeugt: Der Plan gibt Koalas eine echte Überlebenschance.

Über 100 bedrohte Arten

Aber nicht nur die Koalas profitieren vom neuen Nationalpark. Die Hoffnung ist groß, dass er mit geschätzten 163 Millionen Australischen Dollar (etwa 91 Millionen Euro) an zusätzlichen Einnahmen den Tourismus ankurbelt. "Ein echtes Geschenk für unsere Enkelkinder – damit auch sie Koalas in freier Wildbahn erleben können", sagte Umweltministerin Penny Sharpe.

Die alten Wälder in der Region sind aber nicht nur für Koalas, sondern auch andere Tiere wichtig. "Diese erstaunlichen Urwälder gehören zu den weltweit wichtigsten Biodiversitäts-Hotspots", so Sharpe. Mehr als 100 bedrohte Tierarten leben dort, unter anderem der Riesengleitbeutler, der Riesenkauz und der Gleithörnchenbeutler.

Dramatischer Rückgang

Koalas – oder "Phascolarctos cinereus" – gibt es übrigens nur in Australien. Die Tiere verbringen den Großteil des Tages schlafend in den Bäumen und fressen ausschließlich Eukalyptusblätter. Die Australian Koala Foundation schätzt, dass es höchstens noch 60.000 Koalas in freier Wildbahn gibt. Das ist ein dramatischer Rückgang, wenn man bedenkt, dass es Anfang des letzten Jahrhunderts noch Millionen waren. Über viele Jahre wurden Koalas wegen ihres Fells gejagt, was sie fast ausgerottet hätte.

Vor allem in New South Wales und Queensland ist die Sorge groß. Naturkatastrophen, Rodungen und Verkehrsunfälle setzen den Koalas dort besonders zu. Bei den furchtbaren Buschfeuern im "Schwarzen Sommer" vor gut fünf Jahren wurden laut WWF mehr als 60.000 Koalas getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert. Damals gingen Bilder von Tieren mit angesengtem Fell und verbrannten Pfoten um die Welt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 08.09.2025, 11:59
Jetzt E-Paper lesen