"Im Zuge der Weichenstellung für die sportliche Zukunft von Austria Wien ist der Klub zu der Entscheidung gekommen, die Zusammenarbeit mit Manuel Ortlechner zu beenden und ihn mit sofortiger Wirkung als Sportdirektor freizustellen" – so begründete der Bundesligist am Dienstag völlig überraschend die Trennung vom langjährigen violetten Sportdirektor. Der einstige Austria-Innenverteidiger und ehemalige Kapitän hatte die Wiener vor über vier Jahren übernommen. Nun ist Schluss.
"Nach dem Rücktritt von Jürgen Werner als Sport-Vorstand und einer umfassenden Analyse haben wir Handlungsbedarf gesehen, in der sportlichen Leitung einen neuen Impuls zu setzen", meinte Austrias Finanzvorstand Harald Zagiczek zum Ende der Zusammenarbeit mit dem 45-Jährigen. Nach anhaltenden Fan-Protesten hatte Sport-Vorstand Jürgen Werner, ein Ortlechner-Förderer, sein Amt Ende August niederlegt. Die Wiener sind seither auf der Suche nach einem Nachfolger. Hier hat Werner, auch Anteilseigner an den Veilchen, ein Vorschlagsrecht.
Ortlechner sei als verdienstvoller Spieler freilich im Legendenklub der Wiener willkommen, wie Präsident Kurt Gollowitzer meinte: "Er bleibt ein gern gesehener Gast."
Der Innenverteidiger kickte von 2009 bis 2015 am Verteilerkreis, bestritt 218 Pflichtspiele für Violett und wurde mit den Wienern 2013 Meister, schaffte den Sprung in die Champions League. Er arbeitete sich bei der Austria bis zum Kapitän hoch. Danach ließ der Abwehrspieler seine aktive Karriere bei der zweiten Mannschaft der Austria ausklingen.
Die Ortlechner-Nachfolge ist derweil bereits geklärt: Ex-Kapitän Michael Wagner übernimmt. Er war in den letzten zweieinhalb Jahren bereits im Verwaltungsrat des Vereins tätig. "Er ist ein Austrianer durch und durch. Wir sind überzeugt, dass er alle Kompetenzen mitbringt, die es braucht, um die Austria sportlich in eine positive Zukunft zu führen", so Präsident Gollowitzer.
"Der Verein weiß auf Grundlage der strategischen Ausrichtung, wo er hinwill und wie er dort hinkommen möchte. Ich kann mich mit diesem Weg zu hundert Prozent identifizieren und möchte diese Herangehensweise gemeinsam weiterentwickeln", so der neue Austria-Sportdirektor. Er unterschreibt bis 2028.