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Austria feiert Schützenfest & bekam Schützenhilfe

Heute Redaktion
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Fußball-Bundesliga-Herbstmeister Austria hat sich auch die Winterkrone aufgesetzt. Nach einem spektakulären 6:3-(2:2)-Auswärtssieg gegen Aufsteiger Wolfsberg sind die Wiener vor der Winterpause nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Da Titelverteidiger Salzburg in Graz gegen Sturm nur zu einem 1:1 kam, führt die Austria die Tabelle mit bereits sieben Punkten Vorsprung an.

Zum Matchwinner avancierte einmal mehr Philipp Hosiner. Der Austria-Stürmer steuerte gleich drei Treffer (8., 33., 70.) bei und schraubte sein Saisontrefferkonto auf 20 Tore hinauf. Die weiteren Austria-Tore erzielten Koch (65.), Gorgon (72.) und Dilaver (91.). Die Kärntner, die zwischenzeitlich 3:2 führten, trafen durch Falk (19.), De Paula (39.) und Jacobo (57.).

Spiel in Wolfsberg irregulär

Die Austria setzte damit zwei eindrucksvolle Serien fort. Die Stöger-Truppe ist mittlerweile zehn Ligapartien ungeschlagen (7 Siege, 3 Remis), zudem hat man auswärts weiterhin keine Saisonpartie verloren (8 Siege, 2 Remis). Die beiden Cheftrainer Bjelica und Stöger waren sich einig, dass die Bedingungen irregulär waren. "Ich weiß nicht, warum gespielt wird", sagte WAC-Coach Bjelica auf "Sky". "Ich sehe die Gesundheit der Spieler in Gefahr", meinte auch Austria-Trainer Stöger.

Wenig Fans bekamen viel zu sehen

Vor wackeren 2.600 Zuschauern entwickelte sich ein unterhaltsames Match, in dem der Austria das frühe 1:0 gelang. Nach Jun-Pass vollendete Hosiner volley ins linke Eck (8.). Der WAC war jedoch mindestens auf Augenhöhe, nach Liendl-Freistoß und Sollbauer-Kopfballvorlage war Falk zur Stelle und glich zum 1:1 aus (19.). Hosiner zeigte sich beim 2:1 (33.) eiskalt, der Torschütze vom Dienst übernahm eine Mader-Flanke und traf wieder flach ins linke Eck.

Den Schlusspunkt der ersten Spielhälfte setzten wieder die Hausherren. Ein Distanzschuss von De Paula wurde von Ortlechner ins eigene Tor zum 2:2 abgefälscht (39.). Der WAC ging nach dem Wechsel in der 56. Minute zum einzigen Mal an diesem Abend in Führung. Austria-Goalie Lindner rutschte auf der eisigen Torlinie aus und war beim Kopfball von Jacobo chancenlos.

Hosiner mit TriplepackDie Austria hatte dank des eingewechselten Simkovic die passende Antwort in dreifacher Ausführung parat. Nach Flanke von Simkovic war Koch per Kopf zur Stelle und glich zum 3:3 aus (65.). Hosiner komplettierte seinen Triplepack nach Assist von Simkovic und Jun und sorgte per Kopf für das 4:3 (70.). Die endgültige Entscheidung führte nach Simkovic-Freistoß Gorgon mit einem weiteren Kopfball herbei (72.). Zum 6:3-Endstand knallte der eingewechselte Dilaver den Ball unter die Latte (91.).

Red Bull verspielte Chance auf Winterkönig

Meister Red Bull Salzburg hat die Chance auf den Winterkönig verspielt. Die "Bullen" kamen auswärts gegen Sturm Graz durch Treffer von Sukuta-Pasu (8.) beziehungsweise Mane (65.) nicht über ein 1:1 hinaus. Der Titelverteidiger könnte am Sonntag sogar auf Platz drei zurückfallen, sollte Rapid daheim gegen Wacker Innsbruck mit fünf Toren gewinnen.

Auch Sturm Graz rangiert weiterhin nur drei Punkte hinter Salzburg. Dass die Grazer mit der Salzburger Millionentruppe mithalten können, stellten sie vor allem in der ersten Hälfte unter Beweis. Die Hausherren begannen schwungvoll und gingen bereits mit ihrer ersten Chance in Führung. Kaufmann marschierte in der 8. Minute in den Strafraum und spielte einen Querpass auf Sukuta-Pasu, der nur noch aus kurzer Distanz einschieben musste.

Mane sicherte zumindest einen Punkt

Die ohne die verletzten Leitgeb und Kampl angetretenen Mozartstädter gerieten durch den frühen Rückstand sichtlich aus dem Konzept und fanden zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Sturm hatte die Partie unter Kontrolle, wurde aber selbst nur bei einem von Walke parierten Kaufmann-Schuss (28.) halbwegs gefährlich. Nach dem Seitenwechsel kamen die Salzburger mit deutlich mehr Engagement aus der Kabine. Berisha traf nach einer sehenswerten Kombination nur die Stange - den abspringenden Ball versenkte Mane, das Tor wurde jedoch wohl zurecht wegen Abseits aberkannt.

Sturm hatte immerhin eine von Walke vereitelte Okotie-Chance (50.) und einen von Schiemer vor der Linie geklärten Kaufmann-Schuss (59.) zu bieten, musste aber doch noch verdientermaßen den Ausgleich hinnehmen. In der 65. Minute lupfte Soriano den Ball auf den eingewechselten Teigl, der Mane bediente - der Senegalese stellte per Kopf auf 1:1.

Damit ist Sturm bereits seit neun Runden ungeschlagen. Mattersburg besiegte Wiener Neustadt 1:0 und verabschiedete sich rechtzeitig vor der Winterpause aus dem Tabellenkeller. Das Goldtor erzielte Alois Höller in der zweiten Spielhälfte.