Sport

Austria: Grünwald schwitzt am Platz und in der Schule

Heute Redaktion
Teilen

Comeback in Sicht! Austria-Kapitän Alex Grünwald schuftet für die Rückkehr und drückt parallel dazu die Schulbank. Das "Heute"-Interview.

Sie fallen mit einem Knorpelschaden bis Anfang 2018 aus – Wie läuft die Genesung?

"Die Operation ist gut verlaufen, der Knorpel eigentlich perfekt geheilt. Jetzt muss ich wieder Muskelmasse aufbauen, das kostet sehr viel Zeit beim Training. Das Comeback könnte sich Ende Jänner, Anfang Februar ausgehen. Aber mit solchen Zeitangaben muss man immer sehr vorsichtig sein – wenn es ein, zwei Wochen länger dauert, ist es auch okay."

Wie schwer fällt es Ihnen, sich in der Reha zu quälen?

"Die Reha ist halt schon sehr zeitaufwendig. Ich bin jeden Tag um 8.30 Uhr im Trainingszentrum, starte dann mit einer ersten Behandlung des Knies durch den Physiotherapeuten. Dann steht das Muskel-Aufbautraining auf dem Programm, dann gibt es Mittagessen. Am Nachmittag wiederholt sich das ganze Programm dann noch einmal. Das Training nimmt mehr Anspruch in Zeit, als wenn man fit ist und normal trainiert."

„Es ist schon eine Quälerei, der Fußballplatz geht mir enorm ab. Das ist im Kopf sehr schwer, aber man muss sich quälen, wenn man seine Ziele erreichen will. Aber die Reha ist nichts anderes als beinharte Arbeit."

Wie sehr leiden Sie als Kapitän aus der Ferne mit der Mannschaft mit?

"Die ersten Wochen waren sehr, sehr hart. Mit der Europacup-Auslosung kam Euphorie auf, aber leider habe ich zum Beispiel das Milan-Highlight verpasst. Zuschauen fällt nie leicht, aber mit der Zeit gewöhnt man sich etwas daran. Ich tue jetzt alles, um rasch wieder fit zu werden – mehr kann ich jetzt leider nicht machen."

Wie sehr schmerzen die beiden Pleiten im Derby-Doppel?

"Derby-Niederlagen tun immer weh, da zählt nur ein Sieg. Zumal Rapid dadurch auch in der Tabelle an uns vorbei gezogen ist. Aber das ist jetzt auch schon wieder her."

War der Sieg in Rijeka so was wie ein Turnaround?

"Jeder Sieg bringt einem Selbstvertrauen – und das ist im Fußball einfach enorm wichtig. Der Erfolg in Rijeka war doppelt wichtig, so lebt jetzt auch die Chance auf den Aufstieg weiter. Wir haben jetzt einige Spiele vor uns, in die wir als Favorit gehen – da müssen wir jetzt gewinnen. Schließlich wollen wir Rapid in der Tabelle wieder überholen."

Picture

Alex Grünwald drückt die Schulbank. Foto: Austria

Ihr Studium bei Harreither – wie schaut das aus?

"Ich wollte immer studieren, die Verletzungspause war jetzt so etwas wie eine Initialzündung. Ich will mich einfach weiterbilden für die Karriere nach der Karriere. Ich studiere jetzt Marketing und Sales. Verkauf klingt vielleicht fad, aber das hat mich schon immer interessiert, das braucht man immer im Leben. Das ist einfach etwas spezieller als Sportmanagement, dass Sportler sonst gerne studieren. Aber so viele Jobs gibt es in diesem Bereich ja gar nicht. Auch mit Marketing und Sales kann ich später im Sport bleiben, ich kann aber auch andere Sachen machen. Und mit Raimund Harreither habe ich auch einen tollen Mentor."