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Austria kann auch beim Schlusslicht nicht siegen

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Ch. Kelemen

Auch im vierten Liga-Spiel ist die Wiener Austria nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Die Veilchen konnten beim 2:2 in Wiener Neustadt zwar durch den starken Debütanten Omer Damari in Führung gehen, doch nach 20 Minuten riss der Faden bei den Wienern, die durch einen schnellen Neustädter Doppelschlag in Rückstand gerieten.

Die Krise der Austria hat sich weiter verschärft. Die Wiener kamen auch in der 4. Runde der Fußball-Bundesliga nicht zum ersten Saisonerfolg. Beim zuvor punktelosen Schlusslicht Wiener Neustadt musste sich die Mannschaft von Trainer Gerald Baumgartner am Samstag mit einem 2:2 (2:2) begnügen. Nach vier Spielen stehen für die Austria damit nur drei Zähler zu Buche.

In einer von einigen individuellen Fehlern geprägten Partie brachte Neuzugang Omer Damari die Gäste früh in Führung (9.), Wiener Neustadt drehte das Spiel jedoch durch einen Doppelschlag von Daniel Schöpf (24.) und Herbert Rauter (30.). Alexander Grünwald glich per Elfer-Nachschuss (45.) zwar kurz vor der Pause aus, danach fanden die Wiener aber erneut keine Mittel, die gegnerische Abwehr zu knacken.

Vor etwas mehr als 3.000 Zuschauern startete die Austria eigentlich nach Maß. Der erst seit Freitag mit einer Arbeitsbewilligung ausgestattete Damari erwischte einen perfekten Einstand. Nach 50 Sekunden tauchte der Israeli erstmals im gegnerischen Strafraum auf, nach nicht einmal zehn Minuten saß sein zweiter Torschuss. Schöpf bediente den Stürmer mit einem eklatanten Fehlpass ideal, Damari ließ Christian Deutschmann aussteigen und schloss ins lange Eck ab.

Damari vergab zweite Chance, Neustadt drehte die Partie

Neun Minuten später hätte der 25-Jährige in seinem ersten Pflichtspiel für Violett weiter nachlegen können. Nach einem Pressball im Mittelfeld ließ Damari Deutschmann erneut alt aussehen, SC-Keeper Thomas Vollnhofer rettete sein dieses Mal mit einer defensiven Viererkette eingelaufenes Team aber vor einem höheren Rückstand (18.). Alexander Gorgon ließ eine weitere Möglichkeit mit einem zu lässigen Schupfer ungenutzt (20.).

Die zuvor kaum sichtbaren Neustädter fanden jedoch ebenfalls aus einem Fehler des Gegners ins Spiel zurück. Austria-Torhüter Heinz Lindner traf vor den Augen von ÖFB-Teamchef Marcel Koller einen Rückpass nicht wirklich, Schöpf zirkelte den Ball nach Vorarbeit von Rauter und Tobias Kainz in die Maschen. Die Heimischen fassten neuen Mut, während bei den zuvor klar spielbestimmenden Wienern plötzlich die Verunsicherung um sich griff.

Veilchen kamen zu glücklichem Ausgleich

Ein weiterer Patzer ließ die Austria-Führungsriege auf der Tribüne dann verzweifeln. Schöpf überlistete die weit aufgerückte Austria-Abwehr mit einem Pass auf Rauter, der allein auf Lindner zulief und souverän abschloss. In den acht zuvor erfolgten Duellen hatte die Pfeifenberger-Elf nur zwei Tore erzielt, nun waren es in einem Spiel ebenso viele. Die Austria war nun sichtlich angeschlagen, noch dazu musste Teamspieler Markus Suttner mit Kreislaufproblemen vom Spielfeld (40.).

Als der Pausenpfiff einer mit kuriosen Szenen nicht sparenden Partie nahte, gelang dem Meister von 2013 aber doch noch der glückliche Ausgleich. Lukas Denner hielt Gorgon im Strafraum völlig ohne Grund mit der Hand zurück, den darauf folgenden Elfer versenkte Grünwald nach einer Parade von Vollnhofer erst im Nachschuss.

Die Austria versuchte nach Seitenwechsel, schnell wieder das Heft in die Hand zu nehmen. Marco Meilinger scheiterte nach Idealpass von Damari an Vollnhofer (51.). Baumgartner setzte mit den Hereinnahmen der Offensivkräfte Ola Kamara und Martin Harrer für Gorgon und Grünwald zunehmend auf Risiko. Die Austria setzte sich auch minutenlang in der gegnerischen Spielhälfte fest, Wiener Neustadt verlegte sich nur noch auf das Halten des Punktes. Zählbares sollte für die ideenlosen Wiener nicht mehr herausschauen.

Die Stimmen und die technische Daten auf der nächsten Seite: 

Stimmen zum Spiel

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wr. Neustadt): "Für uns war es sehr wichtig, dass wir gegen einen 'großen' Gegner angeschrieben haben. Es war eine packende erste Spielhälfte, die zweite haben wir dann alles reingeworfen, sind aggressiv in die Zweikämpfe gegangen und haben nicht allzu viel zugelassen. Wir brauchen aber noch mehr Substanz. Der Punkt ist ein kleines Erfolgserlebnis."

Gerald Baumgartner (Trainer Austria): "Wir haben sehr gut begonnen, sind früh in Führung gegangen, was wir auch wollten. Durch den Fehler von Lindner hat der Gegner ausgeglichen und ist stärker geworden. Nach dem 1:2 war die Verunsicherung zu sehen. Es ist im Moment brutal schwer. Wir müssen sehr viel ins Spiel investieren, die Mannschaft hat aber gezeigt, dass sie unbedingt den Sieg wollte."

Zu Torschütze Damari: "Er hat gezeigt, dass er Qualität hat. Ihm fehlt es aber noch an Spielpraxis und Kraft für 90 Minuten."
Bundesliga 4. Runde:

SC Wiener Neustadt - FK Austria Wien Endstand 2:2 (2:2).

Stadion Wiener Neustadt, 3.049, SR Harkam.

Torfolge: 0:1 ( 9.) Damari, 1:1 (24.) Schöpf, 2:1 (30.) Rauter, 2:2 (45.) Grünwald (Elfmeter-Nachschuss)

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Ranftl (46. Pollhammer), Deutschmann, Mally, Denner - Freitag (70. M. Koch), T. Kainz - Schöpf (75. Tieber), Rauter, Ebenhofer - Pichlmann

Austria: Lindner - Larsen, Ramsebner, Ortlechner, Suttner (40. T. Salamon) - M. Leitgeb, De Paula - Gorgon (58. Kamara), Grünwald (67. Harrer), Meilinger - Damari

Gelbe Karten: Ranftl, Deutschmann, Pichlmann bzw. Gorgon, Leitgeb, Ortlechner

Der Live-Ticker des Spiels zum Nachlesen auf der nächsten Seite