Nach den großen Chaos-Tagen um den Rücktritt von Sportvorstand Jürgen Werner kann die Austria erstmals aufatmen. Die Violetten schlugen in der fünften Runde daheim Altach mit 1:0 und feierten nach dem Katastrophen-Start in die Liga den ersten Saisonsieg.
Ob das für den angezählten Trainer Stephan Helm reicht, um seinen Job zu behalten? Austria-Kapitän Manfred Fischer hofft darauf.
Der Führungsspieler sprach nach dem Abpfiff Klartext. Ob Helm der Richtige sei? "Ja, absolut. Ich habe auch letzte Woche nochmal das Gespräch zu den Verantwortlichen gesucht. Ich weiß, dass die Mannschaft hundertprozentig hinter dem Trainer steht. Ohne, dass ich ihm in den Hintern kriechen will."
Fischer über den Befreiungsschlag: "Es war sehr, sehr wichtig. Jedem einzelnen fällt ein Stein vom Herzen. Es war keine leichte Zeit, aber wir haben nicht mehr verdient. Unser Ziel sind ganz klar die Top 6, dafür müssen wir arbeiten. Wenn wir alle unseren Teil dazu beitragen, werden wir uns wieder dort hinarbeiten. Wir mussten viel fressen, zu Recht auch – heute war sehr wichtig."
Austria-Vorstand Harald Zagicek hatte vor dem Spiel bei Sky eine Klausur angekündigt, wo über die zukünftige Ausrichtung diskutiert werden soll – auch die Zukunft von Helm. Der Trainer selbst nahm die Debatte um seine mögliche Entlassung betont locker, konterte nach dem Sieg: "Ich habe vorher auch die Rückendeckung gespürt. Das hat mir immer ein gutes Gefühl gegeben. Die Ergebnisse haben nicht gestimmt. Dann muss der Verein bestimmen. Was will man für ein Verein sein, einer, der diesen Plan verfolgen will? Da muss man immer in Klausur gehen, wenn man diese Worte verwenden darf."
Helm weiter: "Mir ist immer kommuniziert worden, dass das Vertrauen groß ist. Aber es ist eh logisch, dass wir mal Punkte brauchen. Für mich war das frustrierend, dass wir mit mehr Punkten dastehen könnten. Was für mich immer extrem positiv ist: Die Mannschaft haut alles rein. Auch im Training. Da hat man ja auch ein Gefühl dafür, dass da noch Holz im Ofen ist."