Cup-Aus gegen Voitsberg. In der Conference-League-Leauge gegen Ostrava ausgeschieden. Jetzt läuft die Austria auch in der Liga ihren sportlichen Zielen nach Platz drei im Vorjahr deutlich hinterher. Die Wiener verloren am Sonntag das Krisenduell gegen den bis dato sieglosen LASK nach Führung 1:2. Nach drei Spielen stehen die Wiener mit einem Punkt als Drittletzter da.
Die sportliche Misere hat früh in der Saison auch wirtschaftliche Auswirkungen. Durch das Europacup-Aus fehlen Millionen, die durch den Verkauf von Stars ausgeglichen werden müssen. Zumindest ein Spieler muss verkauft werden, das bestätigte Sportboss Jürgen Werner vor dem Anpfiff in Linz. Ob es bei einem bleibt, hänge vom Preis ab. Top-Kandidaten auf einen Abgang: Dominik Fitz, Maurice Malone, Abubakr Barry.
Wenig später entlud sich in Linz zu Wut über die sportliche Schieflage und die wiederkehrenden, finanziellen Probleme in Richtung Werner. In der zweiten Hälfte des Matches plakatierten die mitgereisten Austria-Fans im Auswärtssektor: "Von der Stahlstadt bis nach Wien, machtgeile Egozentriker müssen gehen! Werner und Gruber raus!!"
Die harten Worte richten sich in den eigenen Reihen an Investor und Sportvorstand Werner, der schon seit Monaten bei großen Teilen der organisierten Fan-Szene in der Kritik steht. Der Grund? Werner habe zu viel Macht. Die Austria holte seit dem Einstieg von Werner und seiner Investorengruppe, ohne die der Klub finanziell nicht mehr überlebensfähig gewesen wäre, viele Spieler, die Werner schon in früheren Tagen zum LASK gelotst hatte.
Mit Gruber ist LASK-CEO Siegmund Gruber gemeint. Gruber befindet sich wiederum bei den Linzern seit geraumer Zeit im offenen Machtkampf mit der eigenen, organisierten Fanszene. Diese äußern ihren Unmut bekanntlich mittels Stimmungsboykott. Auch Gruber wird von seinen Gegnern unter anderem vorgeworfen, zu viel Macht im Klub in einer einzigen Person zu bündeln.
Dementsprechend wohlwollend nahmen die LASK-Anhänger am Sonntag den Steilpass der Austria-Kurve auf. Es kam zu abwechselnden Sprechchören: "Gruber raus!" Und: "Werner raus!"
