Die Austria blamierte sich am Sonntagnachmittag gegen Regionalligist Voitsberg. Die Wiener schieden trotz 2:1-Führung in der zweiten Hälfte noch mit einem 2:3 gegen den krassen Außenseiter aus, scheiterten erstmals seit 1998 in der ersten Cuprunde.
ORF-Experte und Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska übt harte Kritik an seinem Herzensklub: "Die Austria hat nach der Pause gleich mit Anstoß den Druck wieder erhöht, sind 2:1 in Führung gegangen und haben meiner Meinung nach dann das falsche Zeichen gesetzt."
Prohaska knallhart: "Die Austria hat sich das sicher selbst zuzuschreiben."
Warum? Der 69-Jährige nennt Trainer Stephan Helm nicht direkt, kritisiert aber vor allem eine Entscheidung des Chefcoaches deutlich: "Ich sehe das so pragmatisch: Die Austria muss ihre Chancen verwerten. Dann schießt Malone endlich ein Tor und wird dann sofort ausgetauscht. Dasselbe mit Botic, der auch zum gleichen Zeitpunkt ausgetauscht wird, auch Torschütze. Ohne jetzt jemandem die Schuld zu geben, aber das ist für mich das falsche Zeichen. Wir führen 2:1, jetzt machen wir gleich einen Dreiertausch und Sarkaria muss links verteidigen, was er gar nicht kann – das ist auch dann eben eine falsche Entscheidung. Dann muss eben Lee kommen und dann spielst du eine Viererkette."
Ob Helm das Spiel vercoacht habe? "Ja, ich hätte es so nicht gemacht. Diese drei Austausche kann man auch 15, 20 Minuten später machen. Gleich darauf ist so ein Zeichen: Jetzt haben wir das Spiel gewonnen. Für mich falsch."
Trainer Helm selbst sagte direkt nach dem Abpfiff: "Voitsberg hat uns nicht überrascht. Wir wurden in den Phasen, in der wir das Spiel im Griff hatten, extrem ungenau und haben unnötige Gegentore kassiert." Über den kritisierten Dreifach-Wechsel nach dem 2:1 sagte Helm: "Das ist eigentlich ein normaler Vorgang."
Trotz Prohaskas harter Worte für die Violetten gab es von Seiten des Experten auch reichlich Lob – allerdings für die Hausherren. "Voitsberg hat alles richtig gemacht. Die haben ihren Plan, wie sie gegen die Austria spielen wollen, durchgezogen. Letztlich muss man auch sagen, aufgrund dessen haben sie es sich auch verdient."