Rund eine Viertelstunde war gespielt, als Schalke-Profi Christopher Antwi-Adjei bei einem Einwurf aus dem Publikum beschimpft wurde. Der Schützling von Trainer Miron Muslic hörte die Beleidigung, wollte sie nicht einfach so hinnehmen. "Ich habe dem Linienrichter ein Signal gegeben, dass etwas vorgefallen ist. Das war das Mindeste, was ich tun konnte", erklärte der 31-Jährige.
"Ich will die Worte nicht nennen, die gefallen sind. Ich bin kein Typ, der nach Hause geht und weint. Trotzdem finde ich das enttäuschend, dass man das in der heutigen Zeit noch immer vorfindet auf dem Platz", sagte Antwi-Adjei nach dem mühsamen Schalker 1:0 nach Verlängerung bei Sky.
Rund fünf Minuten wurde das Spiel unterbrochen. Eine Durchsage im Bruno-Plache-Stadion verurteilte diskriminierende Äußerungen, "das ist als Verein unser Standpunkt. Auf dem Fußballplatz haben Rassismus und Diskriminierung nichts zu suchen", sagte Lok-Pressesprecher Carsten Muschalle in der Halbzeit. Antwi-Adjei wurde in der Folge dennoch wiederholt ausgepfiffen.
Weitere rassistische Beleidigungen gab es wohl nicht, schließlich hätten sie Folgen gehabt. "Ich habe dem Schiedsrichter direkt signalisiert, dass wir so nicht weitermachen, wenn das nicht aufhört", sagte Schalke-Kapitän Kenan Karaman: "Wenn das so weitergegangen wäre, hätten wir als Mannschaft hinter Christopher gestanden und auch nicht weitergespielt." Es wurde weitergespielt, und letztlich überstand Schalke zum elften Mal in Folge die Pokal-Auftakthürde. Für den erlösenden Siegtreffer sorgte Bryan Lasme (107.).
Die Freude war dennoch getrübt. Antwi-Adjei wirkte gefestigt, doch auch ratlos. "Was man dagegen machen kann, weiß ich auch nicht. Als normaler Mensch gehört sich so etwas nicht", sagte er: "Es sind immer vereinzelte Personen im Stadion, die meinen, sie können sich alles erlauben oder meinen, sie wären etwas Besseres. Ich hoffe, dass so etwas in Zukunft nicht so häufig passiert."