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Austria kühlt den Sekt ein - Rapid im Alar-Schock

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Nach dem 3:0-Sieg bei Wacker Innsbruck am Samstag kann die Wiener Austria bereits in den kommenden beiden Heimspielen den 24. Meistertitel der Vereinsgeschichte fixieren. Lokalrivale Rapid hat trotz der positiven Vorentscheidung um die Europa-League-Plätze andere Sorgen - die schwere Verletzung von Deni Alar.

Am Montag wird der Rapid-Stürmer von Teamarzt Benno Zifko an seiner verletzten Achillessehne operiert. Es stehe noch nicht fest, ob die Sehne des 23-Jährigen ein- oder komplett abgerissen ist, hieß es nach Clubangaben am Sonntag. Die genaue Diagnose werde erst vor dem Eingriff feststehen. Eine mehrmonatige Pause bleibt Alar, der sich beim torlosen Heimremis gegen den WAC am Samstag ohne Fremdeinwirkung verletzt hatte, aber sowieso nicht erspart bleiben.

Barisic zufrieden

"Die Verletzung von Deni Alar ist ein sehr harter Schlag für uns", weiß Rapid-Coach Zoran Barisic, der mit dem 0:0 gegen den Angstgegner aus Kärnten zufrieden war. "Die Leistung war schwer in Ordnung. Wir haben hinten überhaupt nichts zugelassen, das starke Konterspiel der Kärntner unterbinden können und uns etliche Chancen herausgespielt. Das Einzige, was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben."

Rapid darf angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf die Kärntner schon für die Europa-League-Quali planen. "Die Mannschaft hat den nächsten Schritt gemacht, auch wenn das Ergebnis nicht passt. Sie hat alles versucht, Chancen gehabt, war aber nicht eiskalt genug vor dem Tor. Ich bin sicher, dass wir unser Ziel Europacup erreichen", lautete die zuversichtliche Prognose von Helmut Schulte, dem Sportdirektor der Hütteldorfer.

Stöger will Sack so schnell wie möglich zumachen

Der 24. Meistertitel der Vereinsgeschichte liegt für die Austria auf dem Servierteller. In den auf der Website der Wiener vielsagend als "Final-Doppel" bezeichneten Heimspielen gegen die Nachzügler Wiener Neustadt und Mattersburg reichen vier Zähler, um als frisch gebackener Champion zum Abschluss nach Salzburg zu reisen. "Wir wollen das jetzt so schnell wie möglich fertig machen. Es ist ja auch mit Stress verbunden", meinte Trainer Peter Stöger nach dem 3:0 am Innsbrucker Tivoli.

82 Minuten lang mühte sich der Tabellenführer dort gegen das Schlusslicht, ehe Philipp Hosiner einigermaßen glücklich zuschlug. Dass der nun 31-fache Saison-Torschütze den Treffer als "pures Glück" bezeichnete, war nicht ohne Grund. Eigentlich schlug Hosiner über den Ball, vom Standfuß des Stürmers senkte er sich dennoch über Wacker-Goalie Safar ins Netz.

Erster Barazite-Treffer

Der Treffer war jedoch bezeichnend für die bisherige Saison der Austria. Auch bei durchwachsenen Auftritten haben die Favoritner bisher fast immer am Ende die Nase vorne. Mitentscheidend ist auch, dass der Spitzenreiter in engen Partien von der Bank Qualität einwechseln kann. Am Tivoli brachten Roman Kienast und Nacer Barazite die Offensive in Schwung.

Barazite erzielte bei seinem dritten Einsatz als Joker nach seiner Rückkehr nach Wien seinen ersten Treffer nach Vorarbeit von Kienast. Beim 3:0 konnte Safar den Torschuss des Niederländers nur kurz abwehren, Hosiner staubte ab. Dass die Austria dabei auch den Mut zum Risiko nahm, gab Stöger zusätzlich recht: "Wir haben die Devise ausgegeben, dass wir auf drei Punkte spielen und nicht mit einem Unentscheiden nach Hause fahren wollen", verriet er nach der Partie.

Party am 22. Mai?

Auswärts ist die Rekord-Bilanz der Austria weiter beeindruckend: 13 Siege und vier Remis in 17 Partien lassen die kommenden zwei Heimauftritte fast als Nachteil erscheinen. Dem Nervenkitzel eines Titel-Endspiels beim (Noch)-Meister in Salzburg will man sich bei den Wienern aber nicht aussetzen.

"Jetzt haben wir zwei Heimspiele, da wollen wir das schon frühzeitig entscheiden", betonte Hosiner, der wie seine Kollegen auf zwei ausverkaufte Partien in der Generali-Arena setzen darf. Am 22. Mai soll nach dem Spiel gegen Mattersburg demnach die erste große Party steigen. "Wir haben die Möglichkeit, alles klar zu machen. Das ist unser Ziel und unser Wunsch", meinte Stöger. Und als i-Tüpfchen winkt der Austria im Cup-Finale am 30. Mai gegen Pasching ja auch noch das elfte Double der Geschichte.

APA/red