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Austria vergeigt 2:0-Führung gegen Salzburg

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Im Schlagerspiel der 18. Runde setzte sich Red Bull Salzburg mit 4:2 bei der Wiener Austria durch. Die Veilchen verspielten dabei nach einer starken ersten Halbzeit eine 2:0-Führung gegen im zweiten Durchgang groß aufspielende Bullen, die noch einige Torchancen liegen ließen.

 

Nach der Erkrankung des Austria-Topstürmers Omer Damari, der mit Pfeifferschem Drüsenfieber zumindest bis in den Jänner ausfällt, vertraute Veilchen-Coach Gerald Baumgartner weder Roman Kienast, der nicht einmal im Kader stand, noch Ola Kamara, sondern setzte Alexander Gorgon im Sturmzentrum ein. Die Kreativabteilung bildeten Daniel Royer, Alexander Grünwald und Marco Meilinger. Bei den Salzburgern ersetzte Marcel Sabitzer den erkrankten Jonathan Soriano. 

Der im Sturm aufgestellte Gorgon danke es seinem Coach mit dem schnellen Führungstreffer. Marco Meilinger drehte in der dritten Minute die erste Ecke im Spiel in den Strafraum, der Offensivspieler netzte per Hinterkopf zur Führung ein - 1:0. In der Folge nahmen die Gäste das Spiel in die Hand, präsentierten sich ballsicher und versuchten sich wie so oft in dieser Saison in der Mitte zum Tor zu kombinieren. Doch die Veilchen präsentierten sich defensiv stark eingestellt und fingen die Angriffe ab. 

Austria legte nach

Der erste nennenswerte Torabschluss gelang Kevin Kampl nach Doppelpass mit Massimo Bruno aus spitzem Winkel (19.), Lindner konnte zum Corner parieren. Aus dem Gegenzug nach der missglückten Ecke fiel der zweite Treffer der Austria. Gorgon setzte Grünwald auf rechts ein, der aus gut zehn Metern flach ins kurze Eck abzog (21.). Dabei sah Salzburg-Keeper Peter Gulasci nicht allzu gut aus. Die gefährlichste Salzburger Chance in dieser Phase vergab Andreas Ulmer mit einem Distanzschuss, der klar sein Ziel verfehlte. 

Im Konterspiel blieb weiter die Wiener Austria das gefährlichere Team. Meilinger scheiterte bei einem schnellen Gegenzug frei stehend am Salzburger Keeper, zusätzlich war auf Abseits entschieden worden (38.). Noch einmal ein Hauch von Gefahr flackerte bei einem flachen Bruno-Freistoß auf, den der Belgier am kurzen Eck vorbei setzte. Lindner wäre da gewesen (40.). 

Drei schnelle Salzburg-Treffer

Nach der Pause knüpften beide Mannschaften dort an, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Salzburg war um Spielkontrolle bemüht, konnte aber kaum gefährliche Chancen produzieren, die Wiener Austria blieb weiter das gefährlichere Team. Bei einem starken Stanglpass von Meilinger musste Bullen-Verteidiger Andre Ramalho vorm freien Daniel Royer retten (50.). 

Unmittelbar danach gelang den Salzburgern der Anschlusstreffer. Ulmer spielte einen Pass vors Tor, Rotpuller hob das Abseits auf und konnte nicht vor Alan klären (52.) - 2:1. Vom Anschlusstreffer beflügelt fanden die roten Bullen besser ins Spiel. Mit dem nächsten Torschuss glichen die Salzburger in der 58. Minute aus. Kampl spielte aus der Mitte Alan auf links frei, den Koch nicht deckte, der netzte trocken ins lange Eck zum Ausgleich ein. Und in der 60. Minute hatte der Meister das Spiel komplett gedreht. Kampl setzte aus der Mitte Sabitzer auf rechts ein, dessen Stanglpass Alan über die Linie drückte - 2:3. 

Das Spiel komplett gedreht

Nach drei Gegentreffern in acht Minuten war die Austria nur kurz geschockt. In der 65. Minute kam Meilinger nach Suttner-Hereingabe zum Abschluss, traf den Ball aber nicht ideal. Doch in der 68. Minute taten die Salzburger das, was die Veilchen zuvor verpasst hatten: Treffer nachzulegen. Marcel Sabitzer netzte aus 20 Metern unbedrängt ins lange Eck zum 2:4 ein. Keine zwei Minuten später vergab Andi Ulmer die Chance auf den fünften Treffer und setzte den Ball am langen Eck vorbei. 

Es dauerte bis zur 74. Minute, dass die Austria wieder gefährlich werden konnte. Meilinger schoss nach einem Abgewehrten Eckball auf den Kasten, in einem Gestocher brachten Holland und Leitgeb den Ball nicht ins Tor. Die Salzburger zogen sich in dieser Phase zurück und ließen die Wiener kommen, die allerdings kaum Chancen kreieren konnten. Ein weiterer Treffer von Alan in der 84. Minute wurde wegen Abseits nicht anerkannt. 

Den fünften Salzburger Treffer verhinderte Heinz Lindner in der 86. Minute mit einer Handabwehr, nachdem der Austria-Schlussmann zuvor einen Rückpass im Strafraum aufgenommen hatte, rettete Lindner beim darauffolgenden Freistoß von Sabitzer mit einer Glanztat. 

Autor: Markus Weber

Die Stimmen und die technischen Daten auf Seite 2:

Gerald Baumgartner (Austria-Trainer): "Ich glaube, wir haben 50 perfekte Minuten gespielt. Wir haben Salzburg in der ersten Hälfte klar dominiert, hatten auch gleich nach der Pause eine Topchance. Nach dem 1:2 waren wir zehn Minuten in Schockzustand, das hat Alan ausgenützt. Es ist unerklärlich, wir waren acht, neun Minuten lang vom Kopf her nicht bereit."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Das ist ein wichtiger Sieg. Wir haben Revanche genommen für die Niederlage in Salzburg. Wir waren in der ersten Hälfte sehr schwach, aber ab der 50. Minute sehr stark. Es war ein Wechselbad der Gefühle für einen Trainer. Die Austria hat uns in der ersten Hälfte sehr gefordert und verdient geführt, aber den Sack nicht zugemacht. Meine Mannschaft hat dann richtig darauf reagiert."

Alan (dreifacher Torschütze): "Wir haben in der ersten Hälfte nicht gut gespielt, aber haben dann gekämpft und gezeigt, warum wir Erster sind. Im Fußball kann alles passieren. Man muss immer daran glauben, dass man ein Spiel drehen kann. Der Trainer war zur Pause natürlich nicht zufrieden."

FK Austria Wien - Red Bull Salzburg Endstand 2:4 (2:0)

Wien, Generali Arena, 9.125, SR Harkam

Torfolge: 1:0 ( 3.) Gorgon, 2:0 (21.) A. Grünwald, 2:1 (52.) Alan, 2:2 (58.) Alan, 2:3 (60.) Alan, 2:4 (68.) Sabitzer

Austria: Lindner - F. Koch, Sikov, Rotpuller, Suttner - M. Leitgeb, Holland - Meilinger (76. Larsen), A. Grünwald (81. Kamara), Royer - Gorgon

Salzburg: Gulacsi - Schwegler (82. Ankersen), Ramalho, Hinteregger, Ulmer - C. Leitgeb, Ilsanker, Bruno, Kampl - Alan, Sabitzer (87. Schmitz)

Gelbe Karten: Royer bzw. Ilsanker

Den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie auf der nächsten Seite 3: