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Austria will sich mit Sieg aus der CL verabschieden

Heute Redaktion
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Die Wiener Austria nimmt am Mittwoch Abschied von der Champions League. Bereits vor dem letzten Gruppenspiel der Veilchen gegen Zenit St. Petersburg steht das Ausscheiden aus dem Europacup fest. Dennoch wollen die Kicker vom Verteilerkreis noch einmal aufzeigen und den ersten Sieg in der Champions League-Geschichte für die Veilchen einfahren. Dieser wäre auch mit einer netten Weihnachtsprämie von einer Million Euro verbunden.

) Abschied von der Champions League. Bereits vor dem letzten Gruppenspiel der Veilchen gegen Zenit St. Petersburg steht das Ausscheiden aus dem Europacup fest. Dennoch wollen die Kicker vom Verteilerkreis noch einmal aufzeigen und den ersten Sieg in der Champions League-Geschichte für die Veilchen einfahren. Dieser wäre auch mit einer netten Weihnachtsprämie von einer Million Euro verbunden. 

Die St. Petersburger werden sich jedoch nicht so einfach geschlagen geben.. In Gruppe G kämpft Zenit mit dem FC Porto noch um einen Achtelfinal-Platz. Als aktueller Zweiter mit einem Punkt Vorsprung auf den Kontrahenten hat St. Petersburg die klar bessere Ausgangslage, tritt Porto doch in Madrid bei Spitzenreiter Atletico an. Nur ein Erfolg hilft den Portugiesen weiter. Darauf allein wird Zenit in Wien aber nicht hoffen.

"Wir wissen, dass Zenit eine starke Mannschaft ist, wissen aber auch, dass sie Probleme in der Meisterschaft haben. Deshalb sehen wir Chancen", meinte Trainer Nenad Bjelica am Tag vor dem Spiel. Der Kroate rief noch einmal den Heimauftritt gegen Porto (0:1) am ersten Spieltag in Erinnerung. "Da haben wir eine souveräne Leistung gebracht und Punkte verdient. Wenn wir diese Leistung bestätigen, und das Niveau über 90 Minuten halten können, sind Möglichkeiten da." Heinz Lindner nahm das letzte Etappenziel ebenfalls ins Visier. "Ich erwarte eine Austria, die aggressiv auftritt um das letzte Ziel auch noch zu erreichen. Wir wollen die Champions League mit einem Sieg abschließen", betonte der Torhüter.

Bereits in St. Petersburg hat die Austria gegen die Russen gepunktet

Das 0:0 in St. Petersburg in der zweiten Runde bescherte der Austria den ersten Punktgewinn, beim 1:1 in Porto gelang zuletzt durch Roman Kienast auch der lang ersehnte erste Torerfolg. Gegen die Russen soll am Ende der laut Vorstand Markus Kraetschmer "wunderbaren Reise durch Europa" das nächste Häkchen auf der To-Do-Liste der Violetten folgen. Auf einen Sieg wartet der Debütant in der Königsklasse noch.

Dieser würde auch Weihnachtsgeld bringen: Eine Million Euro winkt vonseiten der UEFA als Prämie für drei Zähler. Diese würde die Kassa der Austria weiter auffetten. Dank den bisher eingefahrenen Punkteprämien von einer Million Euro, Startgeld und Zuschauereinnahmen - gegen Zenit sind 36.800 Tickets abgesetzt - erwartete Wirtschafts-Vorstand Kraetschmer in Summe Bruttoeinnahmen von 14 bis 15 Mio. Euro.

Konterspiel ist die größte Stärke der Russen

"Wir wissen, dass ihre größte Stärke das Konterspiel ist, da sind sie gefährlich. Darauf müssen wir uns einstellen", betonte Bjelica, dem bis auf die langzeitverletzten Alexander Gorgon und Alexander Grünwald alle Stammkräfte zur Verfügung stehen. Nicht im Kader stehen die erkrankten Lukas Rotpuller und Bernhard Luxbacher.

Bjelica könnte gegen Zenit rotieren 

Gespannt sein darf man, in welcher Form bei der Austria gegen Zenit frische Kräfte zum Einsatz kommen. Am Sonntag steht in der Liga das wichtige Auswärtsspiel in Salzburg auf dem Programm. Zuletzt bemerkte Bjelica nach fünf Partien in 16 Tagen bereits große Verschleißerscheinungen in seinem Team. Auch beim 2:2 gegen die Admira machte sich bemerkbar, dass bei der Austria nach einer Stunde die Kräfte schwanden.

Am Mittwoch könnte nun ein wenig Rotation angesagt sein. Nicht zulasten der Qualität, wie Bjelica betonte: "Auf dem Spielfeld wird die beste Elf stehen. Wer das sein wird, dahinter steht ein Fragezeichen. Wir werden aber eine gute Mannschaft haben." Marko Stankovic oder Emir Dilaver stünden beispielsweise bereit.

Schonen für den Schlager gegen Salzburg am Sonntag

"Man merkt bei dem einen oder anderen, dass eine Pause nötig ist. Es kann sein, dass wir die Mannschaft erfrischen werden und mit Blick auf Salzburg gearbeitet wird", verriet der Coach der Favoritner, der bei der Pressekonferenz vor der Partie für Schmunzeln sorgte. Auf die Frage eines russischen Journalisten, warum die Austria denn nur zwei Zähler erobert habe, blieb Bjelica schlagfertig: "Wenn wir Hulk gehabt hätten, hätten wir sicher mehr Punkte."

Vor der Partie wird es auch zu einer besonderen Geste kommen. Vor Anpfiff wird der am Donnerstag 95-jährig gestorbene Nelson Mandela gewürdigt. Dabei wird es auch ein gemeinsames Mannschaftsfoto beider Teams geben.

Zenit will den Aufstieg mit Sieg fixieren

Zenit St. Petersburg möchte mit einem Sieg über die Austria den Einzug ins Achtelfinale der Champions League aus eigener Kraft fixieren. "Wir wollen aus eigener Kraft weiterkommen", betonte Zenit-Trainer Luciano Spalletti am Dienstagabend. "Für uns ist das ein enorm wichtiges Spiel." Einen kleinen Vorteil sieht der Italiener bei den Wienern, die trotz zwei Punkten aus fünf Spielen bereits als Gruppenletzter feststehen. "Austria hat nichts zu verlieren. Wir dagegen müssen siegen, wenn wir sicher weiterkommen wollen", sagte Spalletti, seit genau vier Jahren Zenit-Coach.

Dass die Violetten bereits den Ligaschlager am Samstag bei Tabellenführer Red Bull Salzburg im Kopf haben könnten, wies Spalletti zurück. "Ich glaube nicht, dass das so gemeint war. Wir spielen gegen eine sehr gute Mannschaft", meinte der frühere AS-Roma-Trainer. "Die Situation bei Austria ist für mich nicht relevant. Aber ich glaube, die Spieler werden hoch motiviert sein, sich gut aus der Champions League zu verabschieden."

Zenit zeigt großen Respekt vor Austria-Goalie Heinz Lindner

Eindruck hat beim Gegner vor allem Austria-Schlussmann Heinz Lindner hinterlassen. "Lindner ist ein sehr guter Tormann, aber wir werden ihm das Leben schwer machen", versprach Zenit-Torhüter Juri Lodygin. "Wir werden auf Sieg spielen." Mit einem solchen stünde St. Petersburg zum zweiten Mal nach 2011/12 im Achtelfinale der Königsklasse. Damals waren die Russen in der ersten K.o.-Runde an Benfica Lissabon (3:2,0:2) gescheitert.