Für Dr. Ingmar Höppner, Präsident des Vereins First Responder NÖ, seien "die Streitereien von damals vergessen". Nach einem Wut-Posting hatte ihn das Rote Kreuz auf 16.000 € verklagt.
Seit eineinhalb Jahren kämpfe sein Verein für die Integration in die nö. Rettungskette, dafür brauche man aber grünes Licht seitens der nö. Landesregierung. Mit über 1.300 ehrenamtlichen Mitgliedern (ein großer Teil davon vom Roten Kreuz) habe man auch in entlegenen Orten die höhere Wahrscheinlichkeit, dass in einem Einsatzfall auch wirklich jemand zur Verfügung steht.
"Die sogenannte präklinische Versorgung ist in NÖ leider nach wie vor standortbezogene Glückssache", so Höppner, seit über 20 Jahren im Rettungsdienst tätig, zu "Heute". "Genau das wollen wir ändern." Er sehe den Verein, der auf Spenden angewiesen ist, nicht als Konkurrenz, sondern als Unterstützung. Der Gegenwind vom Roten Kreuz sei aber enorm.
Am 18.2. und 5.6. war ein Auto des Vereins First Responder NÖ in Wien mit "blauen Warnleuten" unterwegs – eine Anzeige des Roten Kreuzes folgte. "Es macht einen erheblichen Unterschied, ob man den Blaulichtbalken missbräuchlich verwendet oder er nur montiert ist, wie bei uns", so Höppner. Das Auto sei für die Gemeinde Vösendorf angeschafft worden, "weil es mit dem damaligen Bürgermeister ein First-Responder-Konzept gab. Nach seinem Rücktritt wurde es nicht umgesetzt, der Wagen ist derzeit nicht in Betrieb", so Höppner.
"Das Rote Kreuz NÖ arbeitet mit Herrn Höppner und dem von ihm betriebenen Verein aus verschiedensten Gründen nicht zusammen. (...) Auch deshalb, weil – unter anderem – illegal das Blaulicht verwendet wird", so das Rote Kreuz NÖ auf "Heute"-Anfrage. Von einer Anzeigenflut könne keine Rede sein, "seitens des Roten Kreuzes NÖ gab es lediglich zwei Anzeigen, u.a. wegen illegaler Verwendung des Sonderzeichens (Blaulicht)".
"Ich hoffe, dass diese sinnlosen Schikanen bald aufhören und wir zu einer friedlichen Koexistenz finden. Letzten Endes wollen wir alle nur den Menschen helfen, weil das Patientenwohl sollte das Wichtigste sein", betont Höppner, der sich am Sonntag gleich wieder seiner Leidenschaft, Menschen zu helfen, widmete: "Beim Zivilschutztag 2025 in Vösendorf ging es genau darum, die Zivilcourage zu fördern und die Leute 'quasi im Vorbeigehen' an diverse lebensrettende Sofortmaßnahmen zu erinnern und diese aufzufrischen. Wir waren der meistbesuchte Stand und es war wirklich grandios!"