Ein beispielloser Knall erschüttert die Feuerwehr: Die Leitung und Dutzende Mitglieder wollen nicht mehr. Grund sind interne Streitigkeiten und Vorwürfe, die seit Monaten kursieren.
Auslöser waren unter anderem Anschuldigungen rund um die Privatnutzung eines Kommandofahrzeugs. Zudem soll Wasser aus dem Leitungsnetz für private Zwecke wie Poolbefüllungen verwendet worden sein - allerdings ohne klare Belege.
Jetzt erklärten alle vier Kommandanten ihren Rücktritt. 40 Mitglieder sollen sich ihnen angeschlossen haben. Rund 100 aktive Feuerwehrleute zählte man bisher.
Die Verantwortlichen von Bezirks- und Landesfeuerwehr reagierten sofort: Neue Alarmpläne werden erstellt, damit die Einsatzbereitschaft gesichert bleibt. "Wir nehmen das Thema nicht auf die leichte Schulter. Es werden alle nötigen Schritte unternommen, damit die Bevölkerung sich sicher fühlen kann", betont Bezirkskommandant Johann Gasperlmair gegenüber den "OÖN".
Noch ist unklar, wie viele der Ausgetretenen tatsächlich aktive Mitglieder waren. Feststeht: Binnen sechs Monaten muss eine neue Führung gewählt werden. Die bisherigen Kommandomitglieder können ihre Ämter nicht zurückerhalten.
Der Bürgermeister versichert, dass die Politik weiterhin hinter dem Feuerwehrwesen stehe - die Bedenken würden sich nur gegen vier Personen richten: "Die Einwohner sollen wissen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen."
Parallel zu alldem laufen Ermittlungen des Landeskriminalamts im Auftrag der Staatsanwaltschaft. Ein Bericht wird in Kürze erwartet. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.