Autoreifen von Rapid-Boss Bickel zerstochen

Rapid-Trainer Goran Djuricin steht unter Beschuss. Aber auch Sportdirektor Fredy Bickel ist bei den Fans umstritten – der Protest fällt kriminell aus.

Pulverfass Hütteldorf! Selbst nach dem erzitterten Cup-Aufstieg gegen Mattersburg kehrte bei Rapid keine Ruhe ein. Im Gegenteil. Ein Teil der Fans skandierte erneut "Gogo raus", von der VIP-Tribüne des Pappelstadions hagelte es wüste Beschimpfungen.

Ein Umstand, der Sportdirektor Fredy Bickel in Rage brachte. "Ich habe noch nie jemanden geschlagen. Ich musste mich zusammennehmen, um nicht selbst auf die Tribüne zu steigen", berichtete der Schweizer am Tag nach der Partie. Co-Trainer Martin "Butre" Bernhard habe er sogar "vom Zaun holen" müssen.

Wie TV-Bilder zeigen, ließ sich Coach Goran Djuricin im Eifer des Gefechts zu einer "Vogel-Geste" hinreißen. Wem sie galt, ist offen. Definitiv nicht dem "Block West" – der saß auf der anderen Seite. "Ich würde nie die eigenen Fans beleidigen", stellte der grün-weiße Übungsleiter klar. "Es war nicht so, wie viele Leute es interpretieren."

Zerstochene Autoreifen

Wenig Interpretations-Spielraum lässt ein Vorfall, der Bickel widerfahren ist. Wie Insider Peter Linden in seinem Blog berichtet, musste sich der Sportdirektor bereits mit zerstochenen Reifen herumplagen. Eine Form des Protests, die weit über das Ziel hinausschießt.

Am Samstag kommt in der neunten Liga-Runde St. Pölten ins Allianz Stadion. Für Rapid, Djuricin und Bickel das nächste "Schicksalsspiel". Mit einem Sieg gegen den Tabellen-Dritten könnten die Hütteldorfer ins obere Play-off vorstoßen. Bei einer Niederlage, der vierten in dieser Saison, ist endgültig Feuer am Dach.

"Es wird mir schwer fallen"

Das weiß auch Bickel. "Ich kenne die Gesetzmäßigkeiten im Fußball. Wahrscheinlich werde ich irgendwann zum Trainer sagen müssen, dass er freigestellt wird, das ist so", sagt der Sportdirektor. "Es wird mir jedenfalls sehr schwer fallen."

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(red.)