Ein neugeborenes Mädchen ist in Bangkok in letzter Sekunde gerettet worden, nachdem es in einem Toilettenkasten eines Bürogebäudes ausgesetzt worden war. Eine Hausmeisterin hatte am Freitag im dritten Stock des Gebäudes im Bezirk Lat Krabang Schreie gehört und war den Geräuschen in die Toiletten gefolgt. Dort entdeckte sie das Baby in einem halb mit Wasser gefüllten Spülkasten einer Toilette, wie unter anderem das thailändische Portal "Matichon" berichtet.
Nach Polizeiangaben handelt es sich um ein Mädchen, das offenbar erst kurz zuvor zur Welt gekommen war. Das Kind lebte, war jedoch unterkühlt und stark geschwächt; seine Hände waren vom Wasser bereits aufgequollen, das Gesicht blass.
Rettungskräfte brachten das Neugeborene umgehend ins Sirindhorn-Krankenhaus. Medienberichten zufolge hat das Mädchen die Strapazen überstanden und befindet sich inzwischen in stabilem Zustand. Das thailändische Sozialamt hat die weitere Betreuung übernommen.
Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und sucht die Mutter des Kindes. Wie Polizeichef Anuar Abd Rahman mitteilte, werde nach Paragraf 317 des thailändischen Strafgesetzbuchs ermittelt. Dieser stellt es unter Strafe, ein Kind unter 15 Jahren ohne ausreichenden Grund seinen Sorgeberechtigten zu entziehen. Bei einer Verurteilung drohen bis zu 15 Jahre Haft. Warum das Baby unmittelbar nach der Geburt im Toilettenkasten abgelegt wurde, ist bislang unklar.