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Schimmel in Gemeindebau – Baby in Gefahr

Wegen einer andauernden Belastung durch Schimmelsporen muss eine Wiener Familie jetzt um die Gesundheit ihres elf Monate alten Babys bangen. 

Marlene Postl
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Wegen der Schimmelbelastung ist die Gesundheit des elf Monate alten Mädchens gefährdet
Wegen der Schimmelbelastung ist die Gesundheit des elf Monate alten Mädchens gefährdet
Leserreporter

"Heute“ berichtete über eine junge Mutter mit Baby, die am Schimmel in ihrer Gemeinde-Wohnung verzweifelte. Daraufhin meldete sich eine weitere Familie mit einem fast identischen Problem: Schimmel in einer Erdgeschosswohnung wegen angeblich falscher Belüftung. Doch für die Familie O.* (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) kam es noch viel schlimmer: ihr elf Monate altes Baby ist jetzt krank.

Seit zwei Jahren wohnt die Familie O.* in der 57-Quadratmeter-Wohnung im Gemeindebau. Vor zwei oder drei Monaten entdeckte Sandra dann nach eigenen Angaben Schimmel im Schlafzimmer. Sie meldete sich sofort bei Wiener Wohnen – allerdings mit wenig Erfolg. Ein Mitarbeiter wurde zur Begutachtung vorbeigeschickt. Der Familie wurde empfohlen, den Schimmel mit hochprozentigem Alkohol zu entfernen. "Wir haben den Schimmel immer wieder mit Alkohol beseitigt, aber er kam jedes Mal zurück und breitete sich weiter aus", erzählt Sandra gegenüber "Heute".

Baby ist gefährdet

Schließlich versprach Wiener Wohnen eine Malerfirma vorbeizuschicken, um den Schaden zu beheben – laut Sandra O. wurde der Termin wegen Corona aufgeschoben. Dann machte sie eine furchtbare Entdeckung. Ihr Baby hatte aufgrund der Schimmelbelastung Atembeschwerden entwickelt. Laut der Diagnose ihrer Ärztin laufe Sandras kleine Tochter Gefahr, Langzeitschäden davonzutragen, wenn sie nicht aufhöre, ständig Schimmelsporen einzuatmen.

Ausweichmöglichkeiten bestehen in der 57-Quadramtmeter-Wohnung keine. Daher beantragte die Familie einen Wohnungstausch bei der Wohnberatung. Was eine einfache Lösung für ihr Problem sein könnte, funktionierte aber so nicht – ein Tausch sei laut der Wohnberatung nur mit einem Gutachten von Wiener Wohnen möglich. Wiener Wohnen wiederum könne das Gutachten erst am 18. Jänner ausstellen.

Für Sandras kleine Tochter bedeutet dies konkret mehrere weitere Wochen in der Schimmel-Wohnung. "Ich bin ratlos. Wiener Wohnen und die Wohnberatung schicken uns im Kreis. Ich weiß nicht, was ich wegen der Erkrankung meiner Tochter machen soll. Sie kann nicht weiter Schimmelsporen einatmen. Es geht um die Gesundheit meines Babys", berichtet Sandra.

Wiener Wohnen bezieht Stellung

Pressesprecher von Wiener Wohnen Stefan Hayden sagte dazu im Gespräch mit "Heute": "Am 31.10. wurde von der Mieterin erstmals das Auftreten einer kleinen Schimmelstelle gemeldet. Am 6.11. wurde bei einer Besichtigung und Ursachenanalyse hohe Luftfeuchtigkeit von 75% gemessen und daher wurde die Mieterin neben der richtigen Entfernung insbesondere auch über ein geeignetes Wohn-, Heizungs- und Lüftungsverhalten informiert, um Schimmelbildung zu vermeiden. Am Donnerstag, 17.12., findet eine professionelle Entfernung durch unsere MitarbeiterInnen statt."