Bewohner meldet sich

"Badewanne mit Wasser gefüllt" – Kampf gegen Blackout

Ausnahmezustand ins Südeuropa. "Heute" erreichte einen Anwohner aus Portimão, der über die Lage vor Ort erzählt.
Community Heute
28.04.2025, 14:20

Chaos in Südeuropa! Am Montagmittag kam es in ganz Spanien, Portugal, Andorra und Teilen Frankreichs zu einem massiven Stromausfall. Doch was bedeuten Schlagzeilen und Zahlen, wenn man mittendrin steckt? Ein Bewohner aus Portimão, Portugal, schildert gegenüber "Heute" hautnah, wie er und seine Familie den plötzlichen Blackout erlebten.

"Bei uns war auf einmal alles weg – Strom, Internet, einfach alles", erzählt er. Die Situation habe ihn völlig unvorbereitet getroffen. "Angeblich soll es die nächsten 72 Stunden keinen Strom geben", habe man ihm erzählt. Sofort habe er begonnen, Maßnahmen zu ergreifen: "Ich hab gleich die Badewanne und alle leeren Flaschen mit Wasser gefüllt."

"Handys haben nicht funktioniert"

Zum Glück hatte er vorgesorgt: "Ich war heute in der Früh noch ein bisschen einkaufen. Für solche Fälle hab ich immer viele Dosen gebunkert", sagt er. Grund: Es kommt in Portugal immer wieder zu kleinen Stromausfällen. Doch damit hat auch er nicht gerechnet.

Nicht nur die Versorgung zu Hause bereitete Sorgen. Auch um die eigene Familie machte er sich Gedanken. Besonders angespannt war die Lage, weil die kleine Tochter gerade im Kindergarten war: "Wir haben versucht dort anzurufen, aber das hat am Anfang nicht funktioniert. Erst später konnten wir wieder telefonieren." Schließlich gab es Entwarnung: "Die haben gesagt, dass sie auch keinen Strom haben, aber immerhin läuft der Kindergarten mit einem Notgenerator weiter."

Die allgemeine Kommunikation war zunächst praktisch unmöglich: "Am Anfang haben die Handys gar nicht funktioniert und dann nur sporadisch. Meine Freundin hat verzweifelt versucht, ihre Oma in Sagres zu erreichen, aber das ging stundenlang nicht."

Währenddessen verschärfte sich die Lage in den Städten dramatisch: Supermärkte schlossen, Ampeln fielen aus, U-Bahnen standen still, der Zugverkehr wurde eingestellt. Besonders in Großstädten wie Madrid, Barcelona und Lissabon herrschte Chaos.

Laut offiziellen Angaben arbeiteten die Energieversorger Spaniens (Endesa und Red Eléctrica Española) sowie Portugals (EDP) mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung. Die Behörden schlossen auch einen Cyberangriff nicht aus. Wann genau die vollständige Normalisierung eintritt, ist aber weiterhin unklar.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.04.2025, 14:31, 28.04.2025, 14:20