Reisen

Barcelona führt neue Regeln für Touristen ein

Barcelonas neue Maßnahmen konzentrieren sich darauf, die durch große Reisegruppen verursachten Störungen im Stadtzentrum einzudämmen.

Sabine Primes
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Der Park Guell ist eine der vielen Touristenattraktionen in Barcelona.
Der Park Guell ist eine der vielen Touristenattraktionen in Barcelona.
Getty Images/iStockphoto

Der Sommertourismus kommt wieder in die Gänge. Nach zwei Jahren Pause wollen die Menschen wieder reisen. Besonders im spanischen Touristen-Hotspot Barcelona kehren die Besucherzahlen wieder auf das Vorpandemieniveau zurück. Strengere Touristenbeschränkungen sollen den Tourismus für die Einheimischen weniger störend machen.

Personenbeschränkungen, Einbahnsystem, keine Megaphone mehr

Die Einschränkungen betreffen vor allem geführte Touren, die in der Großstadt üblich sind, um sich über die Sehenswürdigkeiten zu informieren. Führungen durch das Stadtzentrum sind künftig auf 30 Personen beschränkt, während in kleineren Gebieten nicht mehr als 15 Personen erlaubt sind. Außerdem müssen die Führungen einem Einbahnstraßensystem folgen und dürfen nur auf insgesamt 24 Straßen und Plätzen durchgeführt werden. Laut "The Sun" dürfen Fremdenführer in der Stadt keine Megaphone mehr benutzen und müssen sich stattdessen auf Audiogeräte verlassen oder in einer moderaten Lautstärke sprechen. Bei bestimmten Attraktionen sind künftig nur noch Gruppen von drei bis acht Personen willkommen. Die Fremdenführer werden dazu angehalten, ihre Erklärungen nur an "geräumigen Plätzen" zu halten und zu vermeiden, dass sie "verkehrsreiche Plätze verstopfen". 

Das sagt eine Einwohnerin

"The Guardian" zitiert die Einwohnerin Silvia Mateu, die seit 47 Jahren in der Stadt lebt. Mateu sprach über die atemberaubende Zahl von Touristen, die ihre Stadt anzieht. Sie will ein Tourismusmodell, das "die Zivilisation in den Vordergrund stellt" und "damit aufhört, dass Besucher die Einheimischen die ganze Nacht wach halten". Sie erklärte: "Was wir in Barcelona haben, ist Sauftourismus. Sie gehen nicht in Museen, sie sind nicht hier, um etwas über unsere Kultur zu lernen. Letzten Sommer war es die Hölle. Alles war geschlossen, aber die Leute kamen immer noch für das Wochenende und veranstalteten Trinkgelage am Strand und auf der Straße." Einige der Feiernden waren Einheimische, aber die Mehrheit waren Touristen, von denen viele den strengeren Covid-Beschränkungen in anderen Ländern entkamen, sagte sie. 

Wer hier ins Meer pinkelt, zahlt

Eine Woche zuvor hatte die spanische Stadt Vigo angekündigt, dass Urlauber, die sich im Meer erleichtern, mit einer saftigen Geldstrafe von 750 Euro belegt werden. Die Stadt erwägt auch, Geldstrafen gegen diejenigen zu verhängen, die Seife im Meer verwenden, Müll im Sand hinterlassen oder Grillgeräte oder Gasflaschen an den Strand mitnehmen.