Der hat gesessen! Lange Zeit schienen Marcus Rashford und Manchester United wie ein perfektes Match. Das Eigengewächs performte und ließ den Traditionsklub von vergangenen, erfolgreichen Tagen träumen.
Die Beziehung zwischen Spieler und Klub zerbröckelte aber zuletzt immer weiter und nahm ein unrühmliches Ende. Im Sommer erfolgte der Schlussstrich: Der Engländer ging zum FC Barcelona. Nun rechnete er mit seinem Ex-Klub ab und sprach offen über die Probleme des Traditionsvereins.
Seine beinharten Worte: "Wir sind weit unter dem, was wir für das Niveau von United halten." Im Podcast The Rest Is Football prangerte Rashford die fehlende Kontinuität und den Mangel an strategischer Planung im Klub an. Den Knackpunkt in der Entwicklung sieht der englische Nationalspieler beim Rücktritt von Sir Alex Ferguson im Jahr 2013 – also vor über mehr als einem Jahrzehnt. "Wir hatten so viele verschiedene Trainer, verschiedene Ideen und verschiedene Strategien, um zu gewinnen, dass du am Ende im Niemandsland landest."
Der 27-Jährige bestritt 426 Pflichtspiele für die Red Devils und war zuletzt an Aston Villa ausgeliehen, nachdem es mit Trainer Ruben Amorim ein Zerwürfnis gab. Auch die frühere Klubkultur sieht Rashford nicht mehr gewahrt: "Als Ferguson da war, gab es Prinzipien – nicht nur für die erste Mannschaft, sondern für die ganze Akademie", beteuerte er. "Wer aber ständig die Richtung ändert, kann nicht erwarten, Meister zu werden."
Wie man als Verein sportlich in die Erfolgsspur zurückfinden kann, erklärte er am Beispiel eines direkten Konkurrenten. "Als Liverpool das durchgemacht hat, haben sie Klopp geholt und sind ihm treu geblieben. Am Anfang haben sie nicht gewonnen. Die Menschen erinnern sich nur an die letzten Jahre, als er sich mit City gemessen und die größten Trophäen gewonnen hat."
Im Umfeld von United wird seit mehreren Jahren von einem "Umbruch" gesprochen. Für Rashford stimmt dies allerdings nicht, denn "um im Umbruch zu sein, musst du damit anfangen. Der eigentliche Umbruch hat noch nicht begonnen."