Böses Erwachen für den Bauer und bekennenden Bagger-Fan Sebastian Hainzl. Der Kärntner, der fürs Heuschaufeln dringend schweres Gerät benötigte, stolperte im Sommer auf der Handels-Plattform "Landwirt.com" über ein äußerst preiswertes Angebot.
Der grundsolide Bagger "Volvo EC35 C" wurde da mit elf Anbaugeräten um 20.200 Euro exklusive Mehrwertsteuer und Transport inseriert. Rasch schrieb der Landwirt den Händler an – und bekam auch sogleich eine positive Antwort. "Um 24.938 Euro wollte er mir das Gerät inklusive Mehrwertsteuer verkaufen und sogar selbst aus Deutschland anliefern", so Hainzl.
Freudig überwies der Familienvater, der zuvor den Verkäufer sogar noch überprüft hatte, das Geld – doch das versprochene Gerät kam niemals an. "Man liest ja viel über Betrugsmaschen. Aber dass ich selber reinfall, damit hab ich nicht gerechnet", ärgert sich der Kärntner, der sich den Kaufbetrag sogar noch bei seinen Eltern ausborgen musste.
Offenbar hatten sich die Betrüger an fremden Identitäten bedient und damit auch die Verkaufs-Plattform getäuscht. Die Beute landete übrigens auf einem Konto, das laut Polizei von einer 19-jährigen Polin eröffnet worden sein soll. Der gesamte Betrag wurde sogleich weiter nach Spanien geleitet und von dort aufgeteilt, dann verliert sich die Spur.
"Alles deutet auf organisierte Kriminalität hin“, so ein IT-Ermittler, der nach einer Anzeige des Mannes aktiv wurde. Das Crime-Magazin "Akte Betrug" (Donnerstag um 20.15 Uhr auf ORF 1) geht dem Baggerbetrug nun auf den Grund. "Ich will mit meiner Geschichte andere warnen", sagt das "Bauernopfer" mutig.
